Russische Oligarchen in London:Glitzer, Geld und 007-Fieber

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"Sie wollen alles, sie haben alles", sagt der Autor Mark Hollingsworth über die Russen, die in London leben. (Foto: Alamy/mauritius images)

Die russische Oligarchie hat sich schon lange in London breitgemacht. Nach etlichen Morden und Mordversuchen fragen sich die Briten plötzlich: Wer sind die eigentlich?

Von Cathrin Kahlweit

Belgrave Square im Zentrum von London ist ein Ort, an dem sich Politik und Geld auf das Exquisiteste vermischen. Wer sich hier angesiedelt hat, ist angekommen im Kreis der Mächtigen. Zwischen den Anwesen arabischer Potentaten und einem Dutzend Botschaften, darunter der deutschen, steht das Haus Nummer 5; es gehört dem russischen Milliardär Oleg Deripaska. Äußerlich unterscheidet es sich nicht von den anderen Stadtvillen, die im 19. Jahrhundert zu kleinen Schlössern ausgebaut wurden. Und die hohe, elfenbeinfarbene Front gibt keinen Hinweis auf den Eigentümer, das Klingelschild ist leer, die Gardinen im Erdgeschoss sind zugezogen. Niemand öffnet die Tür. Der Besitzer - Mitglied in Wladimir Putins engstem Kreis, Profiteur erst des Raubtier- und dann des Staatskapitalismus in Russland - er wohnt nicht hier. Er schaut nur manchmal vorbei. Geschätzter Wert des Anwesens: 50 Millionen Euro.

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