München:NSU-Prozess: Nach langem Stocken gehen die Plädoyers weiter

München (dpa) - Im Münchner NSU-Prozess gehen nach zwei Monaten Stillstand wegen zahlreicher Befangenheitsträge und Verfahrensstreitigkeiten die Plädoyers weiter. Am Mittwoch ergriff zunächst wieder die Bundesanwaltschaft das Wort. Bundesanwalt Herbert Diemer sagte, er habe bei der rechtlichen Würdigung einzelne Straftaten vergessen. Dabei gehe es um die Zuordnung zu dem Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Dafür halte er acht Jahre Freiheitsstrafe für angemessen, die allerdings in der bereits beantragten lebenslangen Freiheitsstrafe aufgingen.

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München (dpa) - Im Münchner NSU-Prozess gehen nach zwei Monaten Stillstand wegen zahlreicher Befangenheitsträge und Verfahrensstreitigkeiten die Plädoyers weiter. Am Mittwoch ergriff zunächst wieder die Bundesanwaltschaft das Wort. Bundesanwalt Herbert Diemer sagte, er habe bei der rechtlichen Würdigung einzelne Straftaten vergessen. Dabei gehe es um die Zuordnung zu dem Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Dafür halte er acht Jahre Freiheitsstrafe für angemessen, die allerdings in der bereits beantragten lebenslangen Freiheitsstrafe aufgingen.

Anschließend wollte das Gericht die Nebenkläger aufrufen, die seit Mitte September darauf warten, plädieren zu können. Den Anfang soll die Kölner Rechtsanwältin Edith Lunnebach machen. Sie vertritt eine iranische Familie, auf deren Geschäft die NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt einen Sprengstoffanschlag verübt haben sollen. Insgesamt werden voraussichtlich rund 50 Opfer und Hinterbliebene von NSU-Verbrechen plädieren. In den meisten Fällen werden nur ihre Anwälte sprechen, allerdings wollen auch einige der Opfer selber das Wort ergreifen.

Hauptangeklagte im NSU-Prozess ist Beate Zschäpe. Sie ist als Mittäterin aller NSU-Verbrechen angeklagt. Dazu zählen zehn Morde, neun davon aus rassistischen Motiven.

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