Prozesse - Düsseldorf:Landesweit Handwerker-Autos aufgebrochen: Prozessauftakt

Deutschland
Ein Modell der Justitia steht auf einem Tisch. Foto: Volker Hartmann/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine landesweite Masche einer Diebesbande beschäftigt seit Dienstag das Düsseldorfer Landgericht. Die Bande soll gezielt und reihenweise Transporter von Handwerkern aufgebrochen haben, um das teure Werkzeug zu stehlen.

Angeklagt sind zwei Brüder im Alter von 32 und 43 Jahren sowie ihre 43-jährige Schwester. Dem Trio wird schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen. Nachts sollen sie allein im vergangenen Jahr Werkzeug im Wert von 120 000 Euro gestohlen haben.

Die Bande schlug laut Anklage im Rheinland, im Ruhrgebiet und im Münsterland zu. Planen wurden aufgeschlitzt, Scheiben eingeschlagen und Türen aufgebrochen. Die Beute sei von einem Hehler über einen Marktplatz einer Social-Media-Plattform im Internet verkauft worden.

Die 43-jährige Schwester aus Unna soll für ihre Brüder Wagen angemietet und Unterkünfte besorgt haben. Erst spät habe sie gemerkt, "dass da was faul ist", erklärte ihr Verteidiger am Dienstag vor Gericht.

Ihre Brüder hätten ihr erklärt, sie wollten einen Werkzeughandel betreiben. "Als ich gemerkt habe, dass die Aufkäufer immer nur nachts kamen, war mir klar: Da stimmt was nicht."

Die Brüder schwiegen beim Prozessauftakt zu den Vorwürfen, wollen sich aber bald äußern. Die Geschwister waren Anfang Juli 2019 in Unna und Werne festgenommen worden. Vorangegangen waren monatelange Ermittlungen der Polizei in Mettmann. Die Bande war aufwendig observiert worden.

Die Ermittler gingen nach der Festnahme davon aus, dass die Bande schon zwei Jahre lang in NRW, aber auch in Hessen und Niedersachsen insgesamt 600 bis 800 Handwerker-Autos plünderte. Sie bezifferten die Schadenshöhe damals auf mehr als 750 000 Euro. Für den Prozess sind bis zum 12. März noch fünf weitere Verhandlungstage angesetzt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: