SZ-Kolumne "Bester Dinge":Das bisschen Haushalt

(Foto: Scherl/Süddeutsche Zeitung Photo)

Schon richtig: Putzen, waschen, bügeln macht keinen Spaß. Dafür hält Hausarbeit fit und gesund, kann sogar das Leben verlängern. Man braucht nur den richtigen Mitbewohner.

Von Violetta Simon

Staubwischen, Klo putzen, Wäsche waschen, und das jeden Tag, jede Woche aufs Neue - für alle, die sich fragen, wozu diese Sisyphos-Arbeit gut sein soll, gibt es eine gute Nachricht: Forscher aus Singapur haben herausgefunden, dass regelmäßige Hausarbeit dazu beiträgt, bis ins hohe Alter geistig und körperlich fit zu bleiben.

Im Grunde ist das nur logisch, was kann für die Psyche erfüllender sein, als sich nach getaner Arbeit in der glänzenden Oberfläche seiner Küchenschränke zu spiegeln? Teller und Tassen in Reih und Glied zu sehen, nachdem man den untalentierten Mitbewohner von der Geschirrspülmaschine verjagt und alles nochmal umsortiert hat - das ist besser als jedes Sudoku! Nicht zu vergessen die körperlichen Aspekte: Am Ende eines langen Tages Zahnpastatuben zuzuschrauben und getragene Socken von Lampenschirmen zu angeln, fördert die Feinmotorik. Nasse Handtücher vom Boden aufzusammeln, ist eine hervorragende Dehnungsübung. Beim Schrubben der Böden aus der Puste kommen, Fenster putzen, bis der Schweiß rinnt - das ist nichts anderes als Sport. Und Sport, das weiß man, ist gut für die Gesundheit.

Das erklärt vielleicht auch, warum die Lebenserwartung von Frauen durchschnittlich 4,7 Jahre höher liegt als die von Männern: Weil Frauen mehr auf ihre Gesundheit achten, indem sie - Emanzipation hin oder her - noch immer einen Großteil der Hausarbeit übernehmen. Was im Umkehrschluss bedeutet: Alle, die sich im Haushalt vornehm zurücknehmen, verhelfen damit dem anderen zu einem langen Leben. Was für ein feiner Zug - danke, fürs Nichtstun!

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