Gekaperter Zuckerfrachter:Piraten treten die Flucht an

Der von somalischen Piraten entführte Frachter "Syria Star" ist wieder frei. Offenbar verließen die Entführer das Schiff freiwillig. Zuvor waren jedoch deutsche Hubschrauber im Einsatz.

Nach einem Piratenüberfall auf den Frachter Syria Star im Golf von Aden sind die 24 Besatzungsmitglieder wieder frei. Die Piraten hätten das Schiff offenbar freiwillig mit einem der Rettungsboote verlassen, teilte die EU-Mission Atalanta mit.

Somalische Piraten verlassen 2008 in einem kleinen Boot einen gekaperten Frachter. Auch den Zuckfrachter Syria Star ließen sie freiwillig zurück. (Foto: AP)

Nachdem die Besatzung medizinische Hilfe für zwei bei dem Überfall am Donnerstag verletzte Besatzungsmitglieder angefordert habe, sei von der deutschen Fregatte Schleswig-Holstein ein Hubschrauber mit medizinischem Personal zu dem Frachter geschickt worden. Außer den beiden Opfern des Piratenangriffs wurde demnach auch ein Besatzungsmitglied behandelt, das einen Arbeitsunfall gehabt habe.

Die unter der Flagge des Karibikstaats St. Vincent und die Grenadinen fahrende Syria Star hatte am Donnerstagnachmittag einen Notruf abgesetzt, nachdem Piraten an Bord geklettert waren und Schüsse auf die Besatzung abgegeben hatten. Atalanta schickte daraufhin mehrere Hubschrauber zur Syria Star, die aber zunächst nichts ausrichten konnten.Die Besatzung des Schiffes besteht aus 22 Syriern und zwei Ägyptern.

Am Horn von Afrika greifen immer wieder somalische Piraten ausländische Schiffe an. Kurz vor der Syria Star hatten Seeräuber am Montag einen Frachter aus Panama mit 23 Besatzungsmitgliedern aus Ägypten, Indien, Pakistan und Sri Lanka in ihre Gewalt gebracht.

Ebenfalls in dieser Woche zahlte eine saudiarabische Versicherung ein Lösegeld in Höhe von 20 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 15 Millionen Euro, um ein seit fünf Monaten entführtes Schiff mit 14 Besatzungsmitgliedern freizukaufen.

© sueddeutsche.de/AFP/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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