Bürgermeister:Tschentscher will Allianz gegen Drogenschmuggel schmieden

Peter Tschentscher (M), Hamburgs Erster Bürgermeister, und Bart de Wever (r), Bürgermeister von Antwerpen, machen eine Führung durch die Innenstadt der kolumbianischen Hauptstadt. (Foto: ---/Senatskanzlei Hamburg/dpa)

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Bogotá (dpa) - Angesichts der wachsenden Bedeutung europäischer Häfen für den internationalen Drogenhandel will der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher eine internationale Allianz gegen den Kokainschmuggel schmieden. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Rotterdam und Antwerpen besuchte er in den vergangenen Tagen den wichtigsten Kokain-Produzenten Kolumbien, um über gemeinsame Strategien im Kampf gegen den Drogenhandel zu beraten. Begleitet wurden die Bürgermeister von einer vierzigköpfigen Delegation aus Vertretern der deutschen, niederländischen und belgischen Zoll-, Sicherheits- und Hafenbehörden.

„Die zuletzt deutliche Zunahme der Kokaineinfuhr über die deutschen Seehäfen ist ein Alarmsignal. Die Entwicklungen in Rotterdam und Antwerpen haben gezeigt, dass ein wachsender Drogenkonsum und der Drogenschmuggel über die Häfen mit einer gefährlichen Ausweitung der organisierten Kriminalität insgesamt einhergehen. Das müssen wir in Hamburg verhindern“, sagte Tschentscher am Mittwoch. „Deshalb reagieren wir frühzeitig, kooperieren mit den Behörden in Rotterdam und Antwerpen und erweitern das Sicherheitsnetzwerk der großen europäischen Hafenstädte jetzt um die Zusammenarbeit mit Behörden und Häfen in Kolumbien.“ Bei den Gesprächen in der Hauptstadt Bogotá und der Hafenstadt Buenaventura seien Kontakte mit den Sicherheitsbehörden geknüpft und Kooperationen vereinbart worden.

Kolumbien ist vor Peru und Bolivien der größte Kokain-Produzent der Welt. Neben den USA gehört Europa zu den wichtigsten Absatzmärkten. Im vergangenen Jahr wurden im Hafen von Antwerpen 116 Tonnen Kokain sichergestellt, in den Niederlanden 59 Tonnen. In Deutschland beschlagnahmten Polizei und Zoll nach Angaben des Bundesinnenministeriums 35 Tonnen Kokain, den Großteil davon im Hamburger Hafen.

© dpa-infocom, dpa:240131-99-823582/2

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