Lüneburg:Mobile Anlagen sind „für den schnellen Einsatz gut“

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Angesichts der zunehmenden Waldbrandgefahr rüstet Niedersachsen bei der Erkennung und Bekämpfung nach. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU)...

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Lüneburg (dpa/lni) - Angesichts der zunehmenden Waldbrandgefahr rüstet Niedersachsen bei der Erkennung und Bekämpfung nach. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) kündigte bei einem Besuch der Waldbrandzentrale in Lüneburg die Anschaffung von 50 mobilen Löschanlagen an. Im Laufe des Jahres sollen die kleinen Einrichtungen mit einem Wassertank von 400 Litern Füllvermögen sowie einer Membran-Pumpe und einem rund 70 Meter langen Schlauch für rund 255.000 Euro verfügbar sein. Sie können auf ein Geländefahrzeug oder einen geländegängigen Pick-up montiert werden. Die Finanzierung erfolgt aus dem Maßnahmenpaket „Stadt.Land.Zukunft“.

„Für den ersten schnellen Einsatz sind sie echt gut“, sagte die Ministerin am Montag. „Sie sind wirklich sehr leicht zu bedienen“, sagte sie nach einem ersten Versuch mit dem Hochdruckschlauch.

„Man kann keinen Vollbrand bekämpfen, aber Flanken löschen“, erklärte Waldbrandbekämpfer Jörg Pardey bei der Vorstellung der mobilen Einheit. „Gerade am letzten Wochenende beim Brand im Harz hat sich gezeigt, dass man mit den großen Fahrzeugen nicht überall reinkommt.“

Für die Modernisierung des kameragestützten Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS) wurden in den Jahren 2020 und 2021 eine Million Euro ebenfalls aus dem 31,5 Millionen Euro schweren Maßnahmenpaket verwendet. In der Waldbrandzentrale sind schon mehr als 500 Warnmeldungen bis Mitte des Jahre erkannt und an die Leitstellen weitergegeben worden. Überwacht werden 440.000 Hektar Wald im besonders gefährdeten nord-östlichen Niedersachsen. Die überwachte Gesamtfläche liegt bei fast einer Million Hektar. „Wir haben in neue Technik investiert und deshalb läuft es so gut“, betonte Otte-Kinast.

„2022 wird noch extremer als 2018. Wir entdecken die Brände sehr schnell und können unsere Feuerwehren dahinbeordern“, sagte Leiter Helmut Beuke. Besonders stolz ist er, mit der Technik auch Brandstiftung erkennen zu können. Insgesamt brenne es zu ungefähr 60 Prozent beim Militär auf Truppenübungsplätzen, dann komme die Landwirtschaft. „Waldbrände liegen bei sieben bis zehn Prozent, aber sie können ganz groß werden“, erklärte Beuke. Ab Waldbrandgefahrenstufe 3 von 5 ist die Waldbrandzentrale mit speziell geschulten Forstwirten der Niedersächsischen Landesforsten besetzt. Täglich kommen zwischen 400 und 1000 Meldungen von den 17 niedersächsischen Standorten herein.

Die Kamerastandorte erstrecken sich auf sechs Landkreise: Lüneburg, Heidekreis, Uelzen, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Celle. Länderübergreifend gehen aus Lüneburg auch Warnungen in grenznahe Bereiche nach Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern heraus.

Otte-Kinast unterstrich das Bemühen der Landesregierung, die von Nadelholz dominierten Wälder zu mehr Mischwald umzugestalten. „Für den Landeswald geben wir zwischen 2020 und 2025 75 Millionen Euro aus“, sagte sie.

© dpa-infocom, dpa:220814-99-385237/7

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