SZ-Kolumne "Bester Dinge":Vize-Präsidentin statt Prinzessin

(Foto: Taylor Trotter, Scott Olsen/AFP)

Die fünf Jahre alte Paisley aus Michigan verkleidet sich gerne, wie fast alle Kinder. Der Unterschied: Sie lernt dabei schwarze Heldinnen und Helden kennen.

Von Veronika Wulf

Viele Kinder lieben Verkleiden, nicht nur an Fasching. Und natürlich spielen die Eltern eine wichtige Rolle bei der Entscheidung, als wer oder was man geht, nicht nur, weil das Kostüm ja von jemandem genäht oder gekauft werden muss. Dass es keine so gute Idee ist, sich einfach nur als "Schwarzer" mit Baströckchen und Knochenkette zu verkleiden, dürfte inzwischen zu den meisten durchgesickert sein. Doch die Vorbilder sind erstaunlich beständig: Pirat, Prinzessin, Pippi Langstrumpf.

Dass nicht alle Helden fiktiv und unter ihrer Maske weiß sind, zeigen Taylor Trotter und ihre fünfjährige Tochter Paisley aus dem US-Bundesstaat Michigan. Seit drei Jahren schlüpft das Mädchen in die Rolle schwarzer Pionierinnen und Pioniere: Im Black History Month, der jährlich im Februar vor allem in den USA auf die Verdienste von Afroamerikanerinnen und -amerikanern in der Geschichte des Landes aufmerksam machen soll, verkleidet sich Paisley jeden Tag als eine andere Persönlichkeit. Ihre Mutter stellt die Bilder zusammen mit denen der Vorbilder auf ihre Facebookseite und schreibt dazu, was die Person geleistet hat. Sie wolle ihrer Tochter, die afroamerikanische Wurzeln hat, dabei helfen, sich selbst zu lieben, sagte Trotter dem Fensehsender CNN.

Paisley war schon als Sänger Stevie Wonder und US-Vize-Präsidentin Kamala Harris verkleidet. Als Bürgerrechtlerin Dorothy Height und als Tennisstar Serena Williams. Auch wenn sie sich vielleicht nicht mehr an alle Persönlichkeiten erinnert: Auf jeden Fall kennt Paisley mit ihren fünf Jahren schon mehr schwarze Vorreiter als so mancher Erwachsener.

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