Wolfratshausen:Der Macher will die Japan-Oper in der Loisachhalle aufführen

Lesezeit: 1 min

Darsteller der "Tokyo Opera Association" bei einem Auftritt in Dietramszell im Jahr 2011 (Foto: Manfred Neubauer)

Im Drama um das Stück meldet sich Edward Ishita zu Wort. Er sucht noch Unterkünfte.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Im Streit um die japanische Oper, die am Sonntag in der Wolfratshauser Loisachhalle aufgeführt wird, hat sich nun der Leiter der "Tokyo Opera Assoociation", Edward Ishita zu Wort gemeldet. Für seine 29 Ensemblemitglieder - 22 Erwachsene und sieben Kinder - suche er noch Unterbringungsmöglichkeiten in Wolfratshausen, schreibt Ishita in einer E-Mail. Auch wenn er schon Apartments in München gebucht habe. An der Opern-Aufführung nimmt auch der japanische Frauenchor "Hana" aus München teil. Der werde laut Ishita "so viele Karten verkaufen, wie er kann".

In Wolfratshausen sind bislang noch keine Karten verkauft worden. Allerdings habe sich eine Bürgerin aus Gelting bereit erklärt, vier Personen des japanischen Ensembles bei sich unterzubringen, sagt Michael Homann, der zuständige Mitarbeiter der Loisachhalle. Im Vorfeld hatte er aufgerufen, den Gästen aus Japan Unterkünfte anzubieten. Ishita hatte zuvor erfolglos bei der Stadt angefragt, die Aufführung zu unterstützen, die er als "Wolfratshausen-Iruma-Friendship-Opera" deklariert. Homann bezeichnete es als skandalös, dass es keinen offiziellen Empfang für die Gäste aus Japan gebe - wo sie doch alles selbst organisierten und bezahlten.

Bei der Stadt sieht man dazu jedoch keine Veranlassung. Es sei eine private Veranstaltung, hat Kulturmanagerin Marion Klement erklärt. Außer einigen Mitgliedern aus Iruma gebe es keinen Bezug zur Partnerstadt. Bürgermeister Klaus Heilinglechner sagte, die Veranstaltung wirke wie ein "japanisches Harakiri-Unternehmen". Auch der Partnerschaftsverein für Iruma in Wolfratshausen hatte sich zunächst von der Veranstaltung distanziert. Nun wirbt der Vorstand um Dietlind Diepen dafür, die Oper zu besuchen. Der Betreiber der Loisachhalle, Dominik Tabak, nimmt die Stadt in Schutz: Das japanische Ensemble sei ein "normaler privater Veranstalter" und auch verantwortlich für die schlechte Organisation. Eine Zusage mit Anzahlung habe Ishita erst vier Wochen vor dem Termin gemacht - "viel zu kurzfristig".

Laut Ishita haben die Japaner ein straffes Programm: Sie kommen am Dienstag in München an, proben und fliegen weiter nach Lissabon, wo sie am Freitag einen Auftritt haben. Am Samstag kommen sie um 18.15 Uhr in München an und wollen abends "irgendwo in Wolfratshausen" proben, schreibt Ishita. Das können sie dann sogar in der Loisachhalle, sagt Tabak.

Stadt im Himmel, 31. Juli, Loisachhalle. Beginn: 17 Uhr, Einlass: 16 Uhr. Karten im Vorverkauf (Flößerei und Gummibärchenladen) 21 Euro (ermäßigt 11 Euro), an der Abendkasse 25 oder 15 Euro.

© SZ vom 26.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: