Leben in Wolfratshausen:Zwei Dutzend Wohnungen

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Symbolisches Schippen: Vertreter der Baugenossenschaft, der Stadt und des Bauhandwerks greifen zum Spaten. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In Farchet errichtet die Baugenossenschaft zwei Neubauten mit 3645 Quadratmetern Wohnraum.

Von Celine Chorus, Wolfratshausen

"Wie Sie sehen, sehen Sie nichts mehr", sagt Josef Wehbe, Vorsitzender der Baugenossenschaft Wolfratshausen (BGW) - und zeigt auf ein Loch vor ihm, in dem gerade das Fundament für eine Tiefgarage gesetzt wird. An der Stelle, wo einst Altgebäude aus den 1960er-Jahren standen, entstehen 24 neue Wohnungen.

Im Zuge ihrer Bemühungen, in der Flößerstadt erschwinglichen Wohnraum zu schaffen, hat die BGW einen weiteren Schritt getan: Im Ortsteil Farchet ersetzt sie die Gebäude "Am Waldrand 22 + 24", die bis zu ihrem Abriss acht Wohnungen umfassten, durch zwei Neubauten mit jeweils 12 Wohnungen. Kürzlich haben Bürgermeister Klaus Heilinglechner sowie Vertreter der Baugenossenschaft und des Bauhandwerks den symbolischen Spatenstich ausgeführt.

Ein Feuer hat die Neubauten nötig gemacht

Dabei sei das Bauvorhaben ursprünglich nicht vorgesehen gewesen, erklärte BGW-Vorsitzender Wehbe in seiner kurzen Ansprache. Erst im März war der Spatenstich für die Neubauten mit den Nummern 26 und 26a erfolgt. Ein Brand habe der BGW diesen zweiten Bauabschnitt aufgezwungen: Das Gebäude "Am Waldrand 22" war durch ein Feuer im August 2021 stark beschädigt worden. Eine Sanierung wäre unwirtschaftlich gewesen, daher wurde es genauso wie die Nummer 24 abgerissen. Weil die BGW so schnell keinen Bauplaner finden konnte, hat Wehbes Ingenieurbüro die technische Bearbeitung übernommen.

Das Vorhaben soll dazu beitragen, die Wohnungsnot in Wolfratshausen, insbesondere für einkommensschwache Familien, zu verringern. Anfang 2026 könnten die neuen Wohngebäude bezugsfertig sein. Dadurch entsteht auf dem Grundstück nördlich des Isar-Loisach-Stadions zusätzlicher Wohnraum; statt 1600 Quadratmeter werden es nach den Bauarbeiten mehr als 3600 Quadratmeter sein. "Damit wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, die Wohnraumsituation zu entspannen", betonte Britta Wurm vom BGW-Vorstand.

Insgesamt werden "Am Waldrand" 48 Wohnungen gebaut

Insgesamt werden auf dem kompletten Gelände "Am Waldrand" rund 48 Wohnungen mit einer gemeinsamen Tiefgarage gebaut. Die Baugenossenschaft nimmt - auch um Baukosten zu sparen - eine städtische Klausel in Anspruch, die es erlaubt, Stellplätze um bis zu 25 Prozent zu reduzieren, wenn es alternative Beförderungsmöglichkeiten wie Car- und Bikesharing gibt. Nach Fertigstellung beider Bauabschnitte sollen vier Carsharing-Fahrzeuge und sechs Lastenfahrräder zur Verfügung stehen. Eine Pellet-Heizanlage wird künftig den gesamten Komplex mit Wärme und Warmwasser versorgen.

Wehbe rechnet mit Baukosten in Höhe von 19 Millionen Euro, von denen etwas mehr als 3,6 Millionen Euro aus Eigenkapital stammen - "und wir sind auf einem guten Weg, diese Summe auch einzuhalten". Bei einer anderen Sache hätte der BGW-Vorstand dagegen nichts einzuwenden, wenn es noch zu Verschiebungen käme: Der Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt konnte knapp vier Monate früher stattfinden als geplant. Wurm betonte: Wenn es bei den Häusern genauso ist, "dann heißt dies vier Monate früher bezahlbarer Wohnraum für Wolfratshausen".

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