Weilheim-Schongau:Montagsdemo ohne neue Auflagen

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„Wir beobachten regelmäßig, dass die Teilnehmenden zu dicht beieinander stehen. Das ist problematisch ohne Masken“, sagt Bürgermeister Korpan. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Landratsamt lehnt Verschärfung für Penzberger Corona-Protest ab

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es bleibt beim Ablauf der Montagsdemos in Penzberg wie gehabt - zumindest vorerst. Das Landratsamt Weilheim-Schongau hat dem Wunsch der Stadt nicht entsprochen, die Versammlung neu zu bewerten und die Auflagen zu verschärfen. Konkret geht es um eine Maskenpflicht für die Teilnehmenden des Protestmarsches durch die Innenstadt. Denn angesichts der hohen Anzahl an Kritikern der Corona-Maßnahmen, die auf dem Stadtplatz zusammenkommen, werden die geltenden Hygieneregeln und Abstände kaum noch eingehalten, sagt Bürgermeister Stefan Korpan (CSU).

Zuletzt waren es nach Schätzungen der Polizei 1500 Menschen, die in Penzberg gegen die Corona-Politik protestierten. Im Rathaus sieht man damit eine Grenze des Verträglichen erreicht. "Wir beobachten regelmäßig, dass die Teilnehmenden zu dicht beieinander stehen. Das ist problematisch ohne Masken", betont Korpan. In der Tat müssen die Demonstrierenden keine Masken tragen. Dennoch gelten Hygieneabstände, die von den meisten weder auf dem Stadtplatz noch beim Marsch durch die Innenstadt eingehalten werden. "Wir haben unsere Eindrücke und Bedenken diesbezüglich der Kreisbehörde mitgeteilt", sagt Korpan. Auch wenn die als "fortbewegende Versammlung" angemeldete Montagsdemo im Freien stattfinde, könnten sich Teilnehmende gegenseitig anstecken. "Es ist ein Kommen und Gehen während des Marsches. Das ist kaum zu kontrollieren." Weshalb es der Stadt lieb wäre, wenn das Landratsamt eine Maskenpflicht zur Auflage machen würde. Nur so hätten die Ordnungskräfte bei Verstößen eine richtige Handhabe. "Dann könnte die Versammlung sogar aufgelöst werden", sagt Korpan.

In Weilheim sieht man allerdings vorerst keinen Grund, die Auflagen zu verschärfen - schon um eine Eskalation zu vermeiden. Das Amt geht davon aus, dass der Penzberger Stadtplatz samt Seitenstraßen 2000 Menschen aufnehmen kann. Für den 24. Januar hat erneut ein Penzberger Bürger eine Versammlung angemeldet. Immerhin habe das Landratsamt in Weilheim zugesagt, ein "strenges Auge" auf den Protestmarsch zu haben, berichtet Korpan, und von Versammlung zu Versammlung neu zu entscheiden. "Mehr kann die Stadt nicht tun", sagt der Penzberger Bürgermeister.

© SZ vom 25.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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