Von Bahnhof bis Schwimmbad:Daran arbeiten Städte und Gemeinden 2016

Was sich Geretsried, Dietramszell, Icking und Lenggries für das neue Jahr vorgenommen haben, erklären die Bürgermeister in ihren Vorschauen.

Wohin steuert 2016? Der Landkreis widmet sich im neuen Jahr der Verkehrsplanung, der wirtschaftlichen Infrastruktur und neuen Flüchtlingsunterkünften. Landrat Josef Niedermaier spricht von "großen Herausforderungen". Auch die Kommunen haben sich viel vorgenommen, wie der zweite Teil der SZ-Serie mit den Jahresvorschauen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis zeigt.

Geretsried

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(Foto: Harry Wolfsbauer)

Dritter Bürgermeister Gerhard A. Meinl in Vertretung für den Ersten Bürgermeister Michael Müller: "2016 wird richtungsweisend für die Stadtentwicklung, denn es werden zeitgleich drei vorhabenbezogene Bebauungspläne verhandelt, die die Grundstückseigentümer beantragten: Die Familie Krämmel und die Baugenossenschaft zur Zentrumsstärkung des Karl-Lederer-Platzes und der Egerlandstraße, sowie der Antrag, auf dem Lorenzareal bezahlbaren Wohnungsbau zu schaffen, um so auch wieder Sozialwohnungen zu ermöglichen, unter Interessenswahrung des angrenzenden produzierenden Gewerbes. Aktuell bleibt die Unterbringungsfrage für Flüchtlinge, wobei die Stadt selbst vorübergehende Bauten auf der Böhmwiese vorsieht und zugleich die Umsetzung des städtischen Integrationskonzeptes. Weiter gilt es, die Problematik der Betriebskosten zu lösen, um den Bau eines interkommunalen Schulschwimmbades wirtschaftlich verantwortungsvoll beschließen zu können. Strukturpolitisch müssen wir unabhängig von den aktuellen Aufgaben bedenken, dass wir für die S-7-Verlängerung, die Infrastruktur an den Bahnhöfen und die Beteiligung am Trog in Wolfratshausen in den nächsten zehn Jahren zehn Millionen leisten können müssen. Dafür bauen wir Schulden ab. "

Dietramszell

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(Foto: Manfred Neubauer)

Bürgermeisterin Leni Gröbmaier: "Neben der großen Aufgabe der Schaffung von Flüchtlingsunterkünften werden wir uns vor allem wieder mit vielen Planungs- und Bauvorhaben beschäftigen. Das ist zuerst unsere Schulhaussanierung mit dem vierten Bauabschnitt, der heuer den Verwaltungstrakt umfasst und ebenso eine größtmögliche Barrierefreiheit unserer Schule zum Ziel hat. Im Sommer können wir die Fertigstellung der Erschließung unseres Gewerbegebietes in Ascholding feiern, sodass die Betriebe noch heuer mit dem Bau ihrer Gebäude beginnen können. Neben dem Bau eines neuen Wasserhochbehälters in Jasberg werden wir weiter unsere Wasserversorgung verbessern, voraussichtlich mit einem weiteren Teilabschnitt in der Ascholdinger Schloßstraße. In Obermühltal wird heuer die Ortsdurchfahrt saniert und ein neuer Gehweg zur Verbesserung der Lebensqualität und der Sicherheit gebaut. Ebenfalls in Obermühltal wollen wir heuer die notwendigen Planungen für einen neuen Bauhof abschließen und hoffentlich auch mit den Vorbereitungen zum Bau in 2017 beginnen können. Eine sehr wichtige Infrastruktur bedeutet die flächendeckende DSL-Versorgung, der wir heuer ein gutes Stück näherkommen. Für die restlichen Flächen hoffen wir auf ein weiteres Förderprogramm. Nach der einstimmigen Vergabe eines für die Pflege-WG vorgesehenen Grundstückes Am Kreuzfeld an die Maro-Genossenschaft werden wir die erforderlichen Planungen zügig vorantreiben. Besonders schön an dem Konzept ist, dass hier auch noch acht Appartements zum Vermieten an Geringverdiener geschaffen werden. Dazu kommt die Standortsuche für einen neuen Kindergarten in Ascholding und ein neues Feuerwehrgebäude - beides hängt auch vom Ergebnis eines interkommunalen Schwimmbades in Geretsried ab. Und natürlich werden auch im Jahr 2016 weitere Straßen saniert und hergestellt. Welche das sind werden im Haushaltsplan festgelegt, über den wir im Februar beraten werden."

Icking

Bürgermeisterin Margit Menrad: "Von den vier großen Projekten, die Icking teilweise schon seit Jahren beschäftigen, werden 2016 drei zumindest teilweise umgesetzt. Zur Niederschlagswasserbeseitigung werden zuerst die Umfrageergebnisse genau analysiert, dann gilt es systematisch zu planen. Baubeginn wird sein für: den südlichen Teil der Bundesstraße 11 einschließlich der Querungshilfe Richtung Sportplatz, die für die Sicherheit besonders wichtig ist, für den Supermarkt und für das Glasfasernetz Icking, das derzeit beherrschende Thema für das Rathausteam und die Breitbandinitiative. Wenn bis zum 11. Januar die "700 für Icking" erreicht sind, dann ist die digitale Zukunft Ickings gesichert. Nach dem Interesse in den letzten beiden Wochen bin ich sicher, dass der Bedarf nachgewiesen werden kann, auch wenn der Termin sehr knapp ist. Baubeginn wäre dann im Frühjahr 2016."

Lenggries

Bürgermeister Werner Weindl: "Heuer wird die Hochwasserschutzmaßnahme Lahnerbach mit dem Bau einer Rohrleitung mit zwei Metern Durchmesser umgesetzt. Die Kosten werden sich auf circa 5,5 Millionen Euro belaufen, wir bekommen die Hälfte als Zuschuss vom Staat. Derzeit läuft die Ausschreibung. Es ist vorgesehen, im April mit den Arbeiten zu beginnen. Diese werden voraussichtlich bis Anfang 2018 dauern. Gebaut wird eine Brücke über die Jachen bei Leger. Dieses Projekt kostet rund 900 000 Euro. Derzeit läuft noch das Genehmigungsverfahren. Es ist vorgesehen, die Brücke im Jahr 2016 zu bauen. Dafür werden wir Zuschüsse vom Staat erhalten. Die Höhe der Zuschüsse ist noch nicht bekannt. Eine neue Drehleiter für die Freiwillige Feuerwehr Lenggries wird angeschafft. Die Kosten liegen bei rund 700 000 Euro. Derzeit läuft die Ausschreibung. Die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgt voraussichtlich Ende 2016. Geplant wird eine Hackschnitzelheizung für den Schulkomplex und ein Fernwärmenetz zu mehreren gemeindlichen Gebäuden. Die Kosten belaufen sich auf circa 2,5 Millionen Euro. Derzeit läuft die Angebotseinholung für die Planungsleistungen. 2016 kommt dann der Bauantrag für das Heizungsgebäude und voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte beginnt der Bau des Gebäudes. Zudem soll die Kläranlage Lenggries für 1,9 Millionen Euro auf anaerobe Schlammfaulung umgerüstet werden. Dafür erhalten wir 330 000 Euro staatlichen Zuschuss. Mit diesem Projekt kann die Gemeinde für die Kläranlage selbst Strom erzeugen. Heuer erfolgen Ausschreibung und Bau."

© SZ vom 05.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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