Freizeit am Starnberger See:Ambachs Dampfersteg ist gesperrt

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Der Ambacher Dampfersteg ist im Jahr 2015 vollständig erneuert worden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Grund ist mangelnde Sicherheit. Denn nach einem zu ruppigen Anlegemanöver hängt ein Balken schief. Fachleute für die Reparatur zu kriegen, sei kompliziert.

Von Benjamin Engel, Münsing/Starnberg

Heuer haben bereits technische Probleme die Schifffahrt am Starnberger See ausgebremst und Personalmangel den Fahrplan durcheinandergewirbelt. Jetzt folgt für das Betriebsteam ein neues Missgeschick. Nach einem wohl etwas zu ruppig ausgefallenen Anlegemanöver ist der Ambacher Dampfersteg seit dem ersten Mittwoch im Juli beschädigt und daher aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit hat die Gemeinde Münsing aktuell keine einzige Anlegestelle mehr, nachdem im Jahr 2018 bereits der Dampfersteg in Ammerland abgebaut worden ist. Von einem herunter hängenden Balken spricht der Betriebsleiter der Bayerischen Seenschifffahrt am Starnberger See, Matthias Leis. Damit sei der Ambacher Steg zwar grundsätzlich betriebsbereit. Aber die Sicherheit der Fahrgäste gehe vor. Daher die Vorsichtsmaßnahme.

"Wir fahren zweigleisig", so Betriebsleiter Leis

Wann die Seenschifffahrt den Ambacher Steg wieder anfahren kann, ist schwierig vorauszusagen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Schaden zu reparieren", sagt Leis. Doch die entsprechenden Fachleute nach Ambach zu bekommen, sei kompliziert. Es gebe zwar eine eigene Stegbauabteilung. Doch im sommerlichen Saisonbetrieb seien alle Mitarbeiter auf den Schiffen im Einsatz - als Schiffsführer, Maschinist, Matrose oder Kassier. Jemanden von diesen Aufgaben abzuziehen und den Dienstplan zu ändern, sei aufwendig, da es Personal- und Fachkräftemangel gebe.

"Wir fahren zweigleisig", so Leis. Die Seenschifffahrt versuche sowohl intern Mitarbeiter von anderen Aufgaben freizustellen, um den Steg reparieren zu können, als auch extern nach einem Stegbauer. Dafür seien Individualanfertigungen etwa für die Metallverbindungen und Schrauben erforderlich. "Der erste Schritt ist, dass die Schlosserei das in Eigenarbeit herstellt."

Die existierenden Personalengpässe belasten die Seenschifffahrt am Starnberger See wohl besonders, weil aktuell zudem relativ viele Mitarbeiter ausfallen. Neun seien derzeit krank gemeldet, so der Prokurist der Bayerischen Seenschifffahrt, Marcus Weisbecker. Und fügt hinzu: "Heuer sind wir vom Pech verfolgt."

Die Seenschifffahrt sucht nach mehr Personal

Viel lieber würde er aber das Positive betonen, wie im Gespräch deutlich wird. Inzwischen seien die technischen Probleme an den Schiffen auf dem Starnberger See soweit behoben, dass vier einsatzbereit seien. Der abgeänderte Fahrplan mit drei auf dem Gewässer fahrenden Schiffen funktioniere gut, sagt Weisbecker. Zudem würden die aus Holz gefertigten Stege schon einmal ramponiert, wenn Schiffe mit hunderten Tonnen Gewicht dagegen drückten. Der Prokurist geht davon aus, den Schaden an der Ambacher Anlegestelle kurzfristig reparieren zu können. Einen genauen Tag dafür will er aber genauso wenig wie Betriebsleiter Leis nennen. Der will nur noch eine Botschaft unbedingt an die Öffentlichkeit bringen. "Unsere oberste Prämisse ist es, den Kunden zu zeigen, dass wir ein verlässlicher Partner sind." Dafür wäre es sicher gut, wenn die Seenschifffahrt mehr Personal gewinnen könnte. Bewerber seien jedenfalls jederzeit willkommen, so Weisbecker und Leis.

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