Szenario an Schönalmjoch in Hinterriss:Einsatzübung für Bergwacht

70 Rettungskräfte haben einen Lawinenabgang mit verschütteten Personen simuliert, um Abläufe zu trainieren. Eine besondere Herausforderung stellte die Kommunikation dar.

Die Bergwacht im Einsatz mit Hubschrauber. (Foto: Bergwacht Lenggries/oh)

Im Gebiet des Schönalmjochs im Karwendel hat kürzlich eine grenzübergreifende Lawineneinsatzübung der Bergwachten Lenggries, Bad Tölz sowie der Ortsstellen der Bergrettung Tirol Achenkirch und Maurach im Isarwinkel und Tirol stattgefunden. Dabei waren 70 Bergretter im Einsatz, wie aus einer entsprechenden Pressemeldung hervorgeht. In zwei Gruppen arbeiteten sie demnach ein realitätsnahes Einsatzszenario mit zwei Lawinen durch. Zwei Hubschrauber der Bayerischen Landespolizei und des österreichischen Innenministeriums flogen die Beteiligten zu dem Übungsort. Die Einsatzkräfte mussten insgesamt acht Verschüttete mithilfe von Lawinenverschüttetensuchgeräten orten, sondieren und ausgraben. Unterstützt wurden sie dabei von zwei Lawinensuchhunden und acht Bergwacht-Notärzten, die die erweiterten medizinischen Maßnahmen vor Ort begleiteten.

Das organisationsübergreifende Szenario an der Landesgrenze war besonders herausfordernd, heißt es in der Mitteilung, da die Kommunikation über Digitalfunk eingeschränkt war. Die Betriebsnetze und Funkgruppen sind nicht grenzüberschreitend nutzbar, sodass spezielle Kanäle eingerichtet werden mussten. Zudem mussten unterschiedlichen Einsatztaktiken der verschiedenen Organisationen koordiniert und zusammengeführt werden. "Durch die hervorragende Zusammenarbeit konnten die Szenarien erfolgreich abgeschlossen und einige wichtige Denkanstöße für die Zukunft mitgenommen werden", bilanzieren die Retter.

Ursprünglich sollte das Einsatzszenario im Bereich des Schafreuter stattfinden, da dieser ein tatsächlicher Grenzberg zwischen Österreich und Deutschland ist. Die deutschen Naturschutzbehörden erteilten jedoch keine Genehmigung für eine Lawinenübung in diesem Bereich, was zu einem erhöhtem Organisationsaufwand der Einsatzübung führte, wie es in der Mitteilung heißt.

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