Landtagswahl im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen:In Lenggries wählt knapp die Hälfte per Post

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Bei der Wahl am Sonntag haben die Wähler nicht nur eine Stimme, sondern genau genommen sogar vier: Je eine Erst- und Zweitstimme bei der Landtagswahl und bei der Bezirkstagswahl. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Viele Stimmberechtigte haben schon vor dem eigentlichen Wahltag am 8. Oktober ihr Kreuzchen gemacht. In den Gemeinden ist eine klare Tendenz zur Briefwahl zu erkennen.

Von Celine Chorus, Bad Tölz-Wolfratshausen

In der Gemeinde Lenggries bestätigt sich, was sich die vergangenen Jahre schon abgezeichnet hat: Die Stimmabgabe per Post wird bei den Wählerinnen und Wählern immer beliebter. Bis Mittwoch sind im Bürgerbüro 3566 Anträge auf Briefwahl eingegangen. Insgesamt werden bei den Landtags- und Bezirkswahlen 7649 Personen in Lenggries stimmberechtigt sein. Knapp die Hälfte - oder genauer 46,62 Prozent - hat damit schon vor dem eigentlichen Wahltag am 8. Oktober ihr Kreuzchen gemacht. Regina Grasberger vom Wahlamt rechnet jedoch damit, dass bis dahin nochmals 500 Briefwahlanträge hinzukommen werden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Verwaltungsgemeinschaft Kochel am See: Dort sei seit Jahren ebenfalls "eine stetige Steigerung" bei der Briefwahl zu erkennen, erklärt Geschäftsleiterin Nicole Lutterer. Bis Mittwoch kamen 1288 Anträge aus der Gemeinde Kochel am See und 413 Anträge aus der Gemeinde Schlehdorf. Insgesamt gibt es in den Gemeinden 4006 Wahlberechtigte, was einer Briefwahlquote von 42,46 Prozent entspricht. Am Ende könnte die Anzahl der Briefwähler in Kochel am See zwischen 1400 und 1500 und in Schlehdorf bei knapp 500 liegen.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zeigt sich damit also eine ähnliche Entwicklung wie im restlichen Bayern. Experten rechnen damit, dass die Landtags- und Bezirkswahlen am 8. Oktober einen Rekordwert liefern werden. Schon 2018 war der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler mit 38,9 Prozent so hoch wie niemals zuvor. Insgesamt sind in diesem Jahr rund 9,4 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen.

In den Gemeinden ist eine klare Tendenz zur Briefwahl zu erkennen

In Wolfratshausen haben sich bis Mittwoch knapp 5500 Personen zur Briefwahl entschieden. Stimmberechtigt sind in der Flößerstadt insgesamt 13 230 Menschen. Referatsleiter Hubert Bernwieser erwartet jedoch, dass bis zum 8. Oktober noch 500 bis 1000 Briefwahlanträge bei der Stadt eingehen werden. Ohne eine genaue Quote für die Landtags- und Bezirkswahlen vor fünf Jahren nennen zu können, sei generell zu sagen, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger von der Briefwahl Gebrauch machen, so Bernwieser.

Auch in Münsing möchten 1339 von 3271 Stimmberechtigten (Stand: Mittwoch) ihr Kreuzchen lieber per Post setzen. Dies entspricht einem Anteil von 40,94 Prozent. Nach Angaben des stellvertretenden Geschäftsleiters Stefan Holzheu sind bis zum Wahltag aber noch 200 bis 250 Anträge zu erwarten.

Etwas geringer ist die Quote mit 33,45 Prozent in der größten Stadt des Landkreises: Von den 17 500 Stimmberechtigten in Geretsried haben bis Mittwoch 5854 die Briefwahlunterlagen beantragt. Wie Pressesprecher Thomas Loibl betont, sei man im Bürgerbüro auf bis zu 10 000 Briefwähler vorbereitet. Insgesamt lasse sich schon seit Jahren "eine klare Tendenz zur Briefwahl erkennen". Der Wahlschein kann noch bis Freitag, 6. Oktober, um 15 Uhr schriftlich, elektronisch oder mündlich (nicht telefonisch) im Rathaus beantragt werden.

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