Leben und Arbeiten in Wolfratshausen:52 neue Wohnungen geplant

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Klinik-Geschäftsführer Ingo Kühn braucht dringend Wohnungen, um neues Personal gewinnen zu können. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Kreisklinik sucht ständig neues Fachpersonal. Ein Anreiz sind bezahlbare Appartements, die auf dem Gelände an der Heiglstraße entstehen sollen.

Von Alexandra Vecchiato, Wolfratshausen

Was lange währt, wird endlich gut. Fast fünf Jahre musste die CSU-Fraktion im Kreistag Bad Tölz-Wolfratshausen auf eine Antwort warten. Im Jahr 2018 hatten die Christsozialen den Bau von Wohnungen für Mitarbeitende der Kreisklinik Wolfratshausen gefordert. Die damalige Begründung, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sei "eine der größten politischen Herausforderungen". Am Montag nun konnte Krankenhaus-Geschäftsführer Ingo Kühn dem Kreistag mitteilen, dass zu den bereits bestehenden 52 Wohnungen weitere 52 Einheiten errichtet werden sollen. Die Kreisklinik (g)GmbH tritt selbst als Bauherrin auf. Geplant sind die neuen Wohnungen (Appartements bis Drei-Zimmer-Wohnungen) auf dem Areal zwischen Seniorenheim und Heiglstraße. Die Kosten haben die Planer auf 10,2 Millionen Euro beziffert. Doch dabei handelt es sich um eine erste Kostenschätzung. "Darauf möchte ich mich nicht festlegen", sagte Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler).

Wer auf der Homepage der Kreisklinik Wolfratshausen auf "Karriere" klickt, der blickt auf eine lange Liste an Stellenausschreibungen. Gesucht werden Pflegefachkräfte, Altenpfleger, Krankenpfleger, Auszubildende, aber auch Buchhalter und Personalsachbearbeiter. Wer sich an der landkreiseigenen Einrichtung am Moosbauerweg bewirbt, hat aber bald ein Problem: Eine bezahlbare Wohnung in der Nähe der künftigen Arbeitsstätte ist kaum zu finden. Aber das ist heutzutage ausschlaggebend, um Fachkräfte anwerben zu können. Geschäftsführer Kühn brachte es in der Kreistagssitzung auf den Punkt: "Ich brauche alle Wohnungen und am besten gleich." Er berichtete, dass im Bestand sechs Appartements hätten geschaffen werden können. Für die Planung der neuen Wohnanlage habe man einen Architekten aus Dietramszell gewonnen. Die 52 Wohneinheiten sollen in Holzbauweise errichtet werden.

Im Gespräch sei gewesen, so Kühn weiter, mit den Baugenossenschaften in Wolfratshausen und Geretsried zusammenzuarbeiten. Geretsried hätte sofort abgelehnt angesichts der vielen Projekte, die derzeit in der größten Stadt des Landkreises laufen. Wolfratshausen sei interessiert gewesen, habe aber erst von 2025 an Kapazitäten, das Vorhaben zu realisieren. Andere Bauträger kämen nicht infrage, weil der Klinik-Eigenbetrieb das Grundstück, auf dem die Wohnungen gebaut werden sollen, nicht veräußern möchte. Vorgesehen sind vier Blöcke. "Eventuell bauen wir sie etappenweise", sagte Kühn.

Landrat Niedermaier erklärte eingangs, warum die Umsetzung so viele Jahre gedauert hat: Obschon die Notarverträge fertig gewesen seien, habe die Immobiliengesellschaft des Freistaats Bayern das Grundstück des ehemaligen Forstamts an der Königsdorfer Straße doch nicht an den Landkreis verkauft. Dieses Hin und Her habe den Bau von Mitarbeiterwohnungen dort scheitern lassen.

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