Wer neben dem Waldfriedhof an der Friedhofsgärtnerei weitergeht, landet vor dem "Schmidl-Haus", das einst ein stattliches Gebäude gewesen sein muss. Seit Jahren steht es leer und ist vom Verfall gezeichnet. Die Holzverkleidung ist marode, die Fenster sind beschädigt, der Balkon im Obergeschoss darf nicht betreten werden. Der Gips bröckelt von den Wänden, die Böden sind aufgerissen. In einem kleinen Raum im ersten Stock wächst der Efeu durch das Fenster. Die Villa aus der Zeit um 1906, die mit ihrem Krüppelwalmdach wie ein Seidl-Bau aussieht, aber keiner ist, steht nicht unter Denkmalschutz und ist schon lange unbewohnbar. Ihr Abriss war längst besiegelt und sollte heuer vonstatten gehen. Durch einen glücklichen Umstand und dank der Leidenschaft eines jungen Mannes wird das Haus nun gerettet. Mehr noch - wenn es nach Thomas Hölzl ginge, könnte sich sein Projekt zu einem Zentrum für den Obstbaumgartenbau im oberbayerischen Alpenraum entwickeln: Alte und fast vergessene Obstsorten sollen auf dem Gelände gepflanzt und verkauft werden.
Biodiversitätsprojekt in Bad Tölz:Vom verlorenen Garten zum Paradies
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Das verfallene Schmidl-Haus in Bad Tölz war dem Abriss geweiht. Der Landschaftsbauingenieur Thomas Hölzl will es nun jedoch retten - und ein einzigartiges Projekt starten.
Von Petra Schneider, Bad Tölz

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