Öffentlicher Nahverkehr im Oberland:Zweiter Anlauf für den Alpenbus

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Auf der Geretsrieder Stadtbuslinie 310 wurde ein Notfahrplan eingerichtet. Es kann dennoch zu Ausfällen kommen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Der Umweltausschuss des Kreistags hat die geplante Ost-West-Linie befürwortet.

Von Benjamin Engel, Bad Tölz-Wolfratshausen

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat den ersten Schritt für einen erneuten Anlauf gesetzt, um den geplanten Alpenbus voranzubringen. Die neue Ost-West-Route entlang des Alpenrands soll Rosenheim mit Murnau verbinden und dafür den Landkreis queren. Stimmen alle Gremien in den beteiligten Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Miesbach und Rosenheim sowie in der Stadt Rosenheim zu, könnte die Linie im Jahr 2025 in Betrieb gehen.

In dieser Woche hat sich der Umweltausschuss des Kreistags für das Projekt des Alpenbusses ausgesprochen. Zustimmen müssen noch der Kreisausschuss sowie der Kreistag. "Wenn wir die Verkehrswende im Süden vom München wirklich ernst meinen und anschieben wollen, dann brauchen wir diese Querverbindung mit einer Expressbuslinie unbedingt", erklärt dazu Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) in einer Pressemitteilung. "Erst recht sollten wir die Chance nutzen, dass sich der Freistaat finanziell maßgeblich an einer solchen Linie beteiligen würde."

Für diese Ost-West-Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs hatten die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Miesbach schon einmal gestimmt. Doch das Projekt verzögerte sich. Unter anderem erforderten erhöhte Energiepreise und gestiegene Personalkosten, das Betriebskonzept neu zu berechnen. Die Gremien der beteiligten Landkreise und die Stadt Rosenheim müssen erneut darüber entscheiden. Das soll in diesem November und im folgenden Dezember passieren.

Mit Ausgaben von 300 000 Euro für das erste Betriebsjahr kalkuliert allein der Landkreis

Die Finanzierungsfrage wird im Fokus stehen. Die Kosten berechnen sich auf Basis der gefahrenen Kilometer. Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist mit einer jährlichen Summe zwischen 731 000 und 817 000 Euro zu rechnen, 200 000 Euro mehr als in der ersten Kalkulation aus dem Jahr 2021. Davon müsste der Landkreis voraussichtlich 300 000 Euro für das erste mögliche Betriebsjahr 2025 zahlen. In den Folgejahren dürfte dieser Betrag steigen. Denn im ersten Jahr trägt der Freistaat noch 65 Prozent des Betriebskostendefizits. Der Anteil sinkt bis zum vierten Jahr auf 50 Prozent und soll dann dauerhaft auf diesem Niveau bleiben.

Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) soll das Ausschreibungsverfahren organisieren. Die Laufzeit für die neue Linienstrecke wäre zunächst auf fünf Jahre beschränkt. Vorgesehen sind ein West-Ast zwischen Murnau und Bad Tölz sowie ein Ost-Ast von Bad Tölz nach Rosenheim.

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