Wandern:Diese Bergtouren eignen sich im Frühjahr

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Sonne und eine gute Aussicht locken in die Berge, wie diese zwei Wanderer hier aufs Hörnle. (Foto: imago images / Westend61)

Das Wochenende wird sonnig, und viele lockt es wieder in die Alpen. Sechs Tipps für Wanderungen, die jetzt schon möglich sind.

Von Isabel Bernstein

Der Berg ruft - im Frühling nach einem langen, für viele oft bergarmen Winter umso stärker. Viele Wanderungen, vor allem in niedrigeren Höhen oder südseitig gelegene, sind inzwischen bereits problemlos möglich, dennoch ist Vorsicht geboten: Oftmals liegt in den Bergen noch Schnee, der das Wandern rutschig oder sogar gefährlich machen kann. Es empfiehlt sich, Grödel und Stöcke ebenso dabei zu haben wie warme Kleidung, denn in der Höhe ist es oft kälter als im Tal. Welche Bergtouren sich für das Frühjahr eignen - eine Auswahl, sortiert nach Höhenmetern:

Großer Illing (1340 Meter) bei Ohlstadt

Wem die Tour auf den Heimgarten, den Ohlstädter Hausberg, nach dem Winter zu anstrengend ist, hat mit dem Großen Illing eine gute Alternative. Den Großteil des Wegs legt der Wanderer am Gebirgsbach Kaltwasserlaine zurück. Los geht's am Parkplatz am Ende der Heimgartenstraße. Nach etwa einer Viertelstunde entlang des Bachs trifft man auf die Forststraße, folgt dieser aber nur kurz und hält sich bei einer Gabelung rechts.

Eine Stunde lang geht es am Bach entlang, bis sich der Weg gabelt. Zum Großen Illing wendet man sich nach links und bei der nächsten Möglichkeit mit der Beschilderung Rötelstein gleich wieder nach rechts. Nach der Gabelung zweigt der Weg in den Wald in Richtung Illing ab.

  • Anfahrt: über die A95 nach Ohlstadt; dort am Ende der Heimgartenstraße parken. Oder mit dem Zug von München nach Ohlstadt, dort bis zum Ausgangspunkt laufen.
  • Gehzeit (auf und ab): 3 Stunden
  • Höhendifferenz: 600 Meter

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Hörnle (1550 Meter) bei Bad Kohlgrub

Ein Klassiker - und das verständlicherweise: Die Wanderung auf das Hörnle bei Bad Kohlgrub ist leicht und somit ideal für Einsteiger. Vom Parkplatz an der Talstation führt ein breiter Steig mal steiler, mal flacher durch den Wald bis zur Bergstation und auf die Aussichtsplattform des Zeitbergs, wo die umliegenden Gipfel auf einer Panoramaansicht erklärt werden. Auf einem breiten Forstweg kann man anschließend Richtung Vorderes, Mittleres oder Hinteres Hörnle weiterwandern. Die beliebte Hörnlehütte, auf der man gerne beim Rückweg eingekehrt ist, ist wegen Sanierung längere Zeit geschlossen, die Hörnlebahn fährt derzeit wegen Revision nicht.

  • Anfahrt: über die A95 und Murnau nach Bad Kohlgrub, Parken an der Hörnle-Talstation im Ortsteil Sonnen. Oder mit dem Zug von München nach Murnau, dort mit dem Schienenersatzverkehr Richtung Oberammergau bis Bad Kohlgrub fahren.
  • Gehzeit (auf und ab): 3,5 Stunden
  • Höhendifferenz: 630 Meter

Jägerkamp (1750 Meter) am Spitzing

(Foto: Jutta Siefarth)

Der Jägerkamp wird häufig als Berg betrachtet, den man auf dem Weg zur Aiplspitz mal mitnehmen kann; vor allem aber im Frühjahr, wenn die Kondition nach dem Winter noch nicht die beste ist, ist der Jägerkamp ein schönes eigenständiges Ziel. Vom Spitzingsattel aus der Ausschilderung zur Schönfeldhütte folgen. Der Weg führt zunächst durch den Wald, hier kann es bei Nässe rutschig sein. Hat man die Schönfeldhütte (öffnet Ende April) passiert, führt der Weg einen Grashang hinauf. Oben angekommen, ist es links nicht mehr weit zum Jägerkamp.

  • Anfahrt: über die A8 und den Schliersee hoch zum Spitzingsattel; dort besteht eine Parkmöglichkeit. Oder mit der Bayerischen Regiobahn nach Schliersee und dort umsteigen in den Bus Richtung Spitzingsee. Ausstieg an der Haltestelle Spitzingsattel.
  • Gehzeit (auf und ab): 3 Stunden
  • Höhendifferenz: ca. 650 Meter

Schafkopf (1380 Meter) bei Farchant

Diese Wanderung ist gut mit dem Zug zu erreichen. Über den Spielleitenweg wandert man zunächst zum für Kinder sehr schönen Spielplatz am Waldrand. Dort quert man einen kleinen Wasserlauf und gewinnt über einen schönen Waldsteig an Höhe. Der Weg zum Schafkopf ist gut ausgeschildert, kurzzeitig wandert man auf einem Forstweg. Am Ende wird es noch einmal steil, hier geht es im Zickzack an steilen Grashängen Richtung Berg. Unbedingt darauf achten, dass die Passage schneefrei ist.

  • Anfahrt: über die A95 nach Garmisch-Partenkirchen, Parken im Spielleitenweg. Oder mit dem Zug von München Richtung Garmisch-Partenkirchen bis nach Farchant fahren.
  • Gehzeit (auf und ab): 3,5-4 Stunden
  • Höhendifferenz: 700 Höhenmeter

Seekarkreuz (1600 Meter) bei Lenggries

(Foto: imago)

Eine schöne Frühjahrstour ist das Seekarkreuz bei Lenggries. Wer über die Lenggrieser Hütte absteigt, kann dann dort auch wieder einkehren; derzeit ist allerdings Betriebsurlaub. Aber eine Brotzeit auf dem Sonnengipfel mit Blick ins Karwendel ist eine mehr als würdige Alternative. Vom Parkplatz bei Schloss Hohenburg in Lenggries wandert man Richtung Grasleitensteig zunächst an Wiesen vorbei bis zu einem Hof, an dem man sich links hält. Man folgt der Ausschilderung bis zur Lenggrieser Hütte, wo man dem Weg rechts zum Gipfel folgt.

  • Anfahrt: über die A8 oder A95 nach Bad Tölz und weiter nach Lenggries, Parken am Parkplatz Hohenburg. Oder mit der Bayerischen Regiobahn nach Lenggries fahren und von dort aus zirka zwei Kilometer zum Ausgangspunkt laufen.
  • Gehzeit (auf und ab): knapp 5 Stunden
  • Höhendifferenz: 900 Meter

Wank (1780 Meter) bei Garmisch-Partenkirchen

Vom Wank aus schaut man direkt aufs Wettersteingebirge mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze. (Foto: imageBROKER/Günter Gräfenhain/imago/imagebroker)

Im Sommer brennt die Sonne auf der Südseite ganz schön herunter; im Frühjahr, wenn sie noch nicht so intensiv ist, kommt die Wärme indes gelegen. Und sie hat den Vorteil, dass im Frühjahr der Schnee schnell geschmolzen ist. Der Weg führt zunächst zur Schalmeischlucht und über die Tannen- und Eckenhütte Richtung Gipfel. Oben angekommen ergibt sich ein toller Blick auf das Zugspitzmassiv. Mit rund 1000 Höhenmetern eine Tour für die Ambitionierteren unter den Frühlingswanderern.

  • Anfahrt: über die A 95 nach Garmisch-Partenkirchen, Parken ist beispielsweise im Wankweg möglich. Oder mit dem Zug von München nach Garmisch-Partenkirchen und mit dem Stadtbus Richtung Klinikum bis zur Haltestelle "Historische Ludwigstraße" fahren.
  • Gehzeit (auf und ab): 5-5,5 Stunden
  • Höhendifferenz: 1000 Meter
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