Ausstellung zum 100. Todestag von Franz Kafka:Fesselnde Variationen

Lesezeit: 3 Min.

Wie eine Interpretation von Kafkas Erzählung "In der Strafkolonie": Rodney Grahams Videoarbeit "A Reverie Interrupted by the Police", bei der ein Gefangener in Sträflingskleidung und mit in Handschellen gelegten Händen Klavier spielen muss. (Foto: Sammlung Goetz, Medienkunst, München)

"Kafka: 1924" verschränkt Literatur und Kunst auf intelligent-unterhaltsame Weise. Es ist eine symphonische Dichtung - und eine der besten Ausstellungen der jüngeren Zeit in der Villa Stuck.

Von Evelyn Vogel

Nadeln, wohin man schaut. Nadeln, die von oben herabschießen, Nadeln, die die Haut ritzen, Nadeln, die sich ins Fleisch bohren. Die Ausstellung gönnt sich eine winzige Ouvertüre, doch dann kommt sie voll zur Sache. Das mag für jene, die ihren Körper regelmäßig mit Tattoos bedecken lassen, nicht besonders erschreckend klingen. Aber wer's nicht so mit Nadeln hat, dem verursacht der Parcours mindestens eine Gänsehaut - oder versetzt ihn gleich in Angst und Schrecken.

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