Kampf um Altersteilzeit-Regelung:Streik bei der Müllabfuhr erwartet

Müllentsorgung ist harte körperliche Arbeit. Verdi zufolge können viele Beschäftigte ihren Job nicht bis zum regulären Rentenbeginn ausüben. (Foto: Robert Haas)

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten des Abfallwirtschaftsbetriebs München für Freitag zum ganztägigen Ausstand auf. Auch die Wertstoffhöfe dürften davon betroffen sein.

Verdi ruft die Beschäftigten des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) für diesen Freitag zum ganztägigen Warnstreik auf. Wie die Gewerkschaft mitteilt, seien davon alle Bereiche betroffen, insbesondere Müllabfuhr, Wertstoffhöfe und Werkstätten.

Hintergrund ist demnach ein Konflikt mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern (KAV) um eine Regelung der Altersteilzeit. In der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst im Frühjahr 2023 hätten die kommunalen Arbeitgeber die Fortsetzung des Tarifvertrages zu flexiblen Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte, den sogenannten TV Flex AZ, abgelehnt. Damit gebe es für kommunale Beschäftigte keine Möglichkeit mehr, in Altersteilzeit zu gehen. Der KAV lehne Tarifverhandlungen über eine Altersteilzeitregelung für die bayerischen Betriebe und Verwaltungen bislang ab.

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Nach Ansicht von Verdi ist die Möglichkeit der Altersteilzeit aber gerade für die Beschäftigten der AWM wichtig. "Die harte körperliche Belastung führt dazu, dass viele Beschäftigte ihren Beruf nicht bis zum regulären Rentenbeginn ausüben können", teilt der Münchner Verdi-Geschäftsführer Heinrich Birner mit. Für sie sei eine Altersteilzeitregelung der "große Hoffnungsschimmer, den Übergang bis zur Rente schaffen zu können, ohne vorher Arbeitslosengeld und danach Bürgergeld beantragen zu müssen".

Für diesen Donnerstag hat Verdi zudem die Luftsicherheitskräfte an mehreren deutschen Flughäfen zum Streik aufgerufen. Der Münchner Flughafen soll davon allerdings nicht betroffen sein.

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