Täterarbeit und Opferschutz:"Männer, die Gewalt ausüben, kommen aus allen Bevölkerungsschichten"

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Jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren Partner. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Geht es um häusliche Gewalt, wird meist auf die Opfer geblickt und gefragt, wie sie sich schützen können. Was aber ist mit den Tätern? Gespräch mit einem, der gewalttätige Männer begleitet - und weiß, was es braucht, damit sie Verantwortung übernehmen.

Interview von Simon Sales Prado, Weilheim

Es ist zwar kein neues Problem, mit der Pandemie hat sich aber auch die Zahl von Opfern häuslicher Gewalt erhöht. Und auch, wenn in den vergangenen Jahren das Thema an Sichtbarkeit gewonnen hat, liegt der Fokus häufig bei den Opfern. Was aber ist mit den Tätern? Christof Furtwängler arbeitet seit Jahrzehnten mit ihnen zusammen - mittlerweile auch in der Diakonie in Weilheim. Der Experte von der "Fachstelle Täter*innenarbeit häusliche Gewalt" erarbeitet mit den Tätern in Gruppen- und Einzelformaten Strategien, um der Gewalt ein Ende zu setzen, Empathie mit Opfern zu entwickeln und einen Rückfall zu vermeiden. Im Gespräch erklärt er, wie es zu der Gewalt kommt, wie sich der gesellschaftliche Umgang mit dem Phänomen verändert hat und wieso Täterarbeit auch Opferschutz ist.

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