Bauprojekt am Starnberger See:Wellness im Sisi-Hotel

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Alt und Neu mit einem Glasbau verbunden: So stellen sich die Planer den Anbau (links) an das alte Feldafinger Hotel vor. Visualisierung: Architektenbüro DBLB (Foto: N/A)

Das Traditionshaus "Kaiserin Elisabeth" in Feldafing soll für einen zweistelligen Millionenbetrag modernisiert werden. Was die Eigentümer planen.

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Feldafing

Aus eins mach zwei: Die Eigentümer des Traditionshotels Kaiserin Elisabeth in Feldafing planen umfangreiche Sanierungen und Erweiterungen mit Kosten in zweistelliger Millionenhöhe. Der Gemeinderat nahm das Konzept einstimmig zur Kenntnis. Da im Anschluss an das denkmalgeschützte Hotel ein Neubau im Außenbereich geplant ist, soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan "Sondergebiet Hotel" erstellt sowie ein städtebaulicher Vertrag mit der Gemeinde Feldafing abgeschlossen werden.

Das Hotel, in dem regelmäßig die österreichische Kaiserin Elisabeth abgestiegen ist, wenn sie ihre Familie auf Schloss Possenhofen besuchte, ist mehr als 150 Jahre alt. Die originale Sisi-Suite mit goldenem Bett steht längst allen Gästen zur Verfügung. Der älteste Gebäudebestand stammt nach Angaben des Planers Volker Deigendesch aus dem Jahr 1854. Zwar habe das Haus wunderbaren Charme, aber eine technische und gestalterische Sanierung sei unumgänglich, sagte der Planer. Wie er betonte, sei das Haus seit 1905 im Familienbesitz. Es wird derzeit von Erika Borchard und Annette von Gleichenstein-Haarmann in vierter Generation geführt und soll auf jeden Fall in der Familie bleiben. Mit der Modernisierung und der Erweiterung wollen die Inhaberinnen die Zukunft für die nächste Generation sichern. Zudem ist geplant, die Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern auch neue zu schaffen.

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(Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln)

Kaiserin Elisabeth mit ihrem irischen Wolfshund "Horseguard" auf einer Abbildung aus dem Jahr 1864.

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(Foto: Arlet Ulfers)

Die Kaiserin von Österreich-Ungarn gehörte einst zu den Gästen des reizvoll gelegenen Hotels.

Die Zahl der Zimmer soll von derzeit 62 auf 82 aufgestockt und der Eingangsbereich mit Rezeption vergrößert werden. Auch das Restaurant soll auf 60 Plätze erweitert werden. Bislang können an den derzeit acht Tischen für maximal 28 Personen nicht einmal alle Hotelgäste gleichzeitig essen. Küche und Wirtschaftsräume werden komplett erneuert. Vor dem Bierstüberl ist ein Biergarten geplant. Die ehemalige, derzeit geschlossene Sisi-Bar im Kellergewölbe wird wiedereröffnet und bekommt einen eigenen Außenzugang. Die etwa 100 Quadratmeter große Terrasse soll im hinteren Bereich verglast werden, damit die Gäste auch im Winter die Aussicht aufs Alpenpanorama genießen können. Dieser Umbau sei bereits genehmigt, so der Planer.

In einem zweiten Bauabschnitt ist ein Neubau mit einem 1500 Quadratmeter großen Wellness-Bereich und Indoor-Pool im Erdgeschoss sowie 20 Zimmern auf drei Etagen mit Blick zu den Bergen geplant. Der Neubau ist laut Deigendesch eine "Spiegelung des Altbaus. Er soll sich harmonisch in das historische Gesamtensemble einfügen. Vorgesehen ist, Alt- und Neubau durch einen gläsernen Trakt miteinander zu verbinden. Insgesamt soll in das Hotel nach Angaben des Planers "mehr Leben" einkehren und der Gastronomiebereich zum Treffpunkt für Einheimische werden. Bürgermeister Bernhard Sontheim bezeichnete den eingeschlagenen Weg der Eigentümer als "sehr mutig". Er werde die Planungen unbedingt befürworten. Das Hotel sei eine der ältesten Einrichtungen in Feldafing und über die Gemeindegrenzen hinaus beliebt.

© SZ vom 26.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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