Transgender:"Bis zum 15. Lebensjahr habe ich mir meine eigene Identität abtrainiert"

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Kajal, Wimperntusche, Federohrringe: Heute zelebriert Melina Budde ihr Leben als junge Frau. Doch der Weg dorthin war beschwerlich. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Melina Budde wird als Junge geboren. Heute ist die 24-Jährige eine Frau. Ein Gespräch über einen schwierigen Weg - und die Befreiung, die sie nun spürt.

Interview von Sabine Bader, Pöcking

Es ist einer der letzten schönen Spätherbst-Tage im Starnberger Schlossgarten. Die Temperaturen liegen bei 20 Grad. Hinter den Schlossmauern hoch über der Stadt ist es ruhig, die Besucher der kleinen Parkanlage zwischen Josephskirche und Schloss kann man an einer Hand abzählen. Ein idealer Ort zum Reden. Melina Budde erscheint in der Toröffnung der Schlossmauer. Sie trägt eine weiße Bluse und eine schwarze Bundfaltenhose. Ihr Gesicht ist sorgsam und dezent geschminkt. An den Händen trägt sie etliche Silberringe. Melina Budde wurde als Junge geboren. Heute ist die 24-Jährige eine Frau. Sie spricht ruhig und klar, ihre Stimme ist dunkel. Sie hat sich entschlossen, über einen essenziellen Teil ihres Lebens zu sprechen, ihn öffentlich zu machen. Ein ungewöhnlicher Entschluss. Aber sie möchte anderen Menschen, die ebenso empfinden wie sie, die ähnliches durchleben müssen, zeigen, dass sie nicht allein sind und ihr Leben dennoch glücklich und erfüllt werden kann.

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