Großeinsatz in Hechendorf:Hundertschaft sucht nach orientierungsloser 77-Jähriger

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Polizei, Feuerwehr sowie Wasserretter rücken mit Hundestaffeln und Hubschrauber aus. Der Großeinsatz nimmt ein glückliches Ende.

Von Christian Deussing, Seefeld/Herrsching

Eine 77-jährige Frau, die laut Polizei unter Demenz leidet, hat am Sonntagnachmittag eine groß angelegte Suchaktion mit einem ADAC-Hubschrauber und insgesamt hundert Einsatzkräften zwischen dem Seefelder Ortsteil Hechendorf und Herrsching ausgelöst. Die Gräfelfingerin hatte mit ihrem Mann ein befreundetes Ehepaar in der Hechendorfer Seestraße besucht und gegen 15.15 Uhr unbemerkt das Haus verlassen, um einen Spaziergang zu unternehmen.

Nachdem die Rentnerin nach etwa zehn Minuten nicht zurückgekehrt war, machten sich ihr Ehemann und die Gastgeberin auf die Suche der Vermissten. Diese sei zwar noch gut zu Fuß, aber aufgrund ihrer Erkrankung schnell orientierungslos und finde oftmals nicht nach Hause, berichtet Herrschings Vize-Polizeichef Kevin Perleberg. Deshalb habe der Ehemann auch die Polizei alarmiert, die nach einer ersten Suche die Frau aber auch nicht fand.

Daraufhin forderten die Streifen umfangreiche Hilfe an: Neben dem Hubschrauber suchten fast 40 Feuerwehrleute aus Hechendorf, Oberpfaffenhofen und Hochstadt sowie die Kreisbrandinspektion Starnberg und Rettungsdienste die Umgebung ab. Eingesetzt wurden auch Suchhundestaffeln der Johanniter, der Malteser und der DLRG sowie Kräfte der Wasserwacht und Feuerwehr mit Boot und Tauchern. Denn man habe nicht ausschließen können, dass die Gräfelfingerin im Bereich des Pilsensees verunglückt sein könnte, so die Polizei.

Nach etwa zweistündiger Suche erreichte die Einsatzkräfte der entscheidende Hinweis einer Passantin, dass sich in der Nähe des Herrschinger Bahnhofs eine ältere Dame aufhalte, die ihr wegen Orientierungslosigkeit aufgefallen sei. Es stellte sich heraus, dass es sich um die Gesuchte handelte. Die Frau haben dann gegen 19.30 Uhr ihrem Ehemann übergeben werden können, teilt Polizeihauptkommissar Perleberg mit. Die 77-Jährige sei zwar etwas erschöpft von ihrem langen Spaziergang gewesen, aber körperlich unversehrt geblieben. Die Beamten gehen davon aus, dass die Seniorin etwa fünf Kilometer zwischen Hechendorf und Herrsching unterwegs war, bis die erlösende Nachricht übermittelt wurde. Auch in Gräfelfing soll sich die Rentnerin schon häufiger verlaufen haben - dort aber immer schnell wieder angetroffen worden sein.

© SZ vom 23.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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