Starnberger See:Wie eine Concierge betuchten Schwangeren zur Seite steht

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Isabelle Neubürger-Wanske berät solvente Mütter rund um den Starnberger See zum Thema Ernährung und Fitness - und erledigt die lästige Bürokratie.

Interview von Carolin Fries, Berg

Ängste, Erschöpfung oder einfach nur der Wunsch, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen: Ganz egal, mit welchen Sorgen und Wünschen sich Mütter an Isabelle Neubürger-Wanske wenden, die 36-Jährige will "von der Kugel bis zur Zeit zu zweit" individuell beraten. "Kids and Crunches" heißt ihre Anfang des Jahres in Berg am Starnberger See gegründete Plattform, die verschiedene Angebote rund ums Thema Elternschaft bündelt.

SZ: Was genau macht eine Schwangerschaftsconcierge?

Isabelle Neubürger-Wanske: Ich mache keine klassische Schwangerschaftsberatung. Während Hebammen und Ärzte medizinisch unterstützen, schenke ich den Frauen Zeit. Indem ich sie organisatorisch unterstütze und etwa die nötigen Formalitäten erledige und kläre, welche Leistungen ihnen zustehen oder die Erstausstattung zusammenstelle. Ich helfe auf Wunsch bei der Suche nach einer Hebamme, vermittle einen Kinderarzt oder den passenden Geburtsort, kenne aber auch Geburtshäuser und die Möglichkeiten einer Hausgeburt. Was muss in die Kliniktasche? Was brauche ich für einen Antrag auf Erziehungsgeld? Wie mache ich die Wohnung kindersicher? Es gibt so viele Fragen, für die man gerne jemanden an seiner Seite hat.

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Ihr Rundum-Sorglos-Paket "Oh Mama" kostet 374 Euro. Was ist der Unterschied zu einer kostenlosen Beratung, wie sie etwa das Landratsamt oder Pro Familia anbietet?

Ich biete private und individuell abgestimmte Leistungen an. Der Zeitfaktor spielt dabei eine wichtige Rolle, schließlich arbeiten viele Mütter bis zum Beginn ihrer Elternzeit sechs Wochen vor dem Entbindungstermin in Vollzeit. Sie freuen sich auf diese Zeit und sollen sie auch genießen können, anstatt mit einer Riesenkugel im Auto von einem Fachmarkt zum nächsten hetzen zu müssen, um verzweifelt die noch benötigten Dinge aufzutreiben. Ich verfüge über ein großes Netzwerk und biete Schwangeren und jungen Müttern zum Beispiel in Babykrabbelkursen die Möglichkeit, Kontakte zu Gleichgesinnten aufzubauen. Gerade in der Pandemie gibt es kaum Austausch, das macht einsam. Es geht darum, die Mütter wieder zusammenzubringen. Ich will eine schöne Kugelzeit ermöglichen, eine Schulter bieten und die Frauen an die Hand nehmen.

"Kids and Crunches": Zum Angebot von Isabelle Neubürger-Wanske gehören auch Fitnesskurse. (Foto: Chantee Charlott Flehmann/oh)

Ein Angebot passend für solvente Frauen am Starnberger See...

Nein. Ich möchte jede Frau ansprechen. Die vernetzenden Kaffeeklatsch-Treffen etwa sind kostenlos und auch die Fitness-Kurse sind mit zwölf Euro pro Stunde absolut erschwinglich. Mir geht es darum zu verbinden. Ich erlebe die Eltern in Starnberg als sehr vielfältig und freue mich über jede Mami.

Der Name "Kinder und Bauchübungen" - das klingt nach einem Die-Mama-soll-möglichst-schnell-wieder-in-Form-Sein - Anspruchsdenken.

Es ist wichtig, nach der Geburt nicht zu früh und zu intensiv wieder mit Sport zu beginnen. Aber das Muttersein ist anstrengend und bedarf durchaus einer gewissen körperlichen Fitness. Wenn also der Rückbildungskurs abgeschlossen ist und der Arzt das Okay für Sport gegeben hat, spricht nichts gegen Beckenboden schonende Übungen zur Kräftigung oder eine Buggy-Fit-Runde mit anderen Mamis. Es tut gut, sich auch wieder um den eigenen Körper zu kümmern - in welchem Ausmaß entscheiden die Mütter selbst. Mir ist wichtig, dass dabei kein Druck entsteht. Das wäre kontraproduktiv.

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