Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs kann das Angebot im Bräustüberl als recht kärglich beschrieben werden: Auf den Tisch kamen neben Bier lediglich Schwarzbrot, Klosterkäse und Rettich. Erst mit der Wiedereröffnung 1953 entstand auch eine Art Kiosk mit allerlei Brotzeitangeboten, Würsten, kalten und warmen Speisen. Auch heute noch ist das so: Wurstwaren aus der Klostermetzgerei werden dort angeboten, Käse, Wurstsalat sowie Wammerl, Rollbraten und Schweinshaxen, denen ein legendärer Ruf weit über Andechs hinaus vorauseilt.
"Das Bräustüberl" wird vom Kloster selbst geführt, der Wirt ist eigentlich ein Angestellter. Seit 2003 heißt er Josef Eckl. Er ist 1966 in Kötzting im Bayerischen Wald geboren und war schon als kleiner Bub immer gern in der Küche seiner Eltern dabei: "Wir hatten eine große Familie, und da haben wir Kinder immer am Freitag und Samstag der Mama beim Kuchenbacken geholfen. So war ich mit der Küche schon immer irgendwie vertraut."
Nach der Schule lernte Josef Eckl von der Pike auf den Kochberuf in einem Hotel in Lam im Bayerischen Wald. Diese Lehre ergänzte er noch um eine kaufmännische Ausbildung. Danach ging er für acht Jahre als Zeitsoldat zur Bundeswehr. Dort, so sagt er, habe er wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Großküchen sammeln können. 1997 kam er nach Andechs ins Bräustüberl, zunächst als Assistent der Betriebsleitung, und leitete schließlich die Schänke. Seit mittlerweile 17 Jahren ist er Hauptabteilungsleiter auf dem Heiligen Berg, wie der Chefposten im Kloster genannt wird - für seine Stammgäste ist Eckl aber ganz einfach nur eines: der Wirt.