Asylrecht:"Was sind wir für ein Staat, dass wir Familien so lange trennen"

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Seit sechs Jahren bemüht sich Zachidat Mozafari um eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland: Er hat einen Job, eine Wohnung, ein Auto, alles "vorbildliche Integration", das sagt auch der Landrat. Warum wird es ihm dennoch so schwer gemacht?

Von Gerhard Summer, Andechs

Für ihn muss sich das anfühlen wie ein Leben in der Endlosschleife: Der afghanische Flüchtling Zachidat Mozafari wartet seit gut sechs Jahren darauf, dass er endlich die Aufenthaltsgenehmigung bekommt und nicht alle sechs Monate hoffen und bangen muss, ob er in Andechs bleiben kann. Seit sechs Jahren hat er auch seine Frau und seine beiden Kindern nicht mehr gesehen. "Ich habe immer positiv gedacht, mach' weiter, mach' weiter", sagt er. "Aber ich habe jetzt keine Ahnung mehr, was ich noch machen kann, ich bin total kaputt." Ludwig Reiser sen., sein Chef bei der Andechser Orgelbaufirma Eisenschmid, findet diese Ungewissheit und die Trennung von der Familie "furchtbar" und "menschenunwürdig". Dabei habe Mozafari "alles getan, um sich zu integrieren".

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