Seit über 15 Jahren gibt es nun die "Science Busters", jene Wiener "Wissenschafts-Boygroup" mit gestandenen Forschern rund um den Kabarettisten Martin Puntigam, die mit Humor eine Lanze für die Forschung brechen, mit kuriosen Experimenten Vernunft und Aufklärung gegen Aberglauben und Denkfaulheit in Stellung bringen. Seit langem nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Radio, im Fernsehen und in Büchern wie dem zum Jubiläum im September erschienenen, dessen Titel "Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt" die Stoßrichtung auf den Punkt bringt. Mit halbjähriger Verspätung war nun im Lustspielhaus das Jubiläumsprogramm "Planet B" als Deutschlandpremiere zu sehen.
Der Molekularbiologe Martin Moder, der Astronom Florian Freistetter und Martin Puntigam als Stichwortgeber und stichelnder Sidekick beschäftigten sich darin freilich nicht mit der Suche nach einem "Ausweichplaneten", wie es der Titel vermuten lässt. Das hatte man schon im früheren Programm "Global Warming Party" erledigt. Ihr Ausgangspunkt war die Vorstellung, was wäre, wenn die Erde für andere der "Planet B" wäre. Was Aliens also bei uns vorfinden, wenn sie denn kämen.
Einen geradezu unwahrscheinlich einzigartigen Ort, das wurde schnell ersichtlich. Auf dem Pilze gedeihen, die Strahlung aushalten und absorbieren, weshalb man mit einer 21 Zentimeter dicken Außenschicht "sicher" durchs All reisen könnte. Und auf dem es eine Spezies gibt, die sich chronisch selbst überschätzt, weil das evolutionär von Vorteil ist. Die aber, wenn sie - wie hier live - Gehirne züchtet, Verhütungsmethoden für Männer ersinnt oder Spielkarten anpinnt, um das ungelöste Rätsel der die Schwerkraft überwindenden Magnete zu demonstrieren, immerhin erkennen kann, was sie alles nicht weiß. Und die nicht zuletzt zu solchen nicht nur unterhaltsamen und belustigenden, sondern auch lehrreichen und im besten Sinne demütig machenden Abenden fähig ist.