Bundesweiter Warntag:Am Donnerstag wird für den Ernstfall geprobt

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Im Dezember 2022 wurde das Alarmsystem Cell Broadcast schon einmal getestet. (Foto: Jochen Tack/Imago)

An vielen Orten in Deutschland werden wieder Sirenen zu hören sein. Bund, Länder und Kommunen testen die Alarmsysteme für Katastrophen. In München werden aber nur Handys vibrieren.

Von Anita Naujokat

Beim bundesweiten Warntag an diesem Donnerstag werden in ganz Deutschland gegen elf Uhr wieder die Sirenen zu hören sein. 38 000 stehen landesweit zur Verfügung, doch nicht alle werden losheulen, die Teilnahme ist freiwillig. In München wird es aus einem anderen Grund still bleiben: Die Landeshauptstadt verfügt bereits seit etlichen Jahren über keine Sirenen mehr. Sie wurden mit Beendigung des Kalten Kriegs nach und nach abgebaut.

Vibrieren werden aber die viele Handys der Münchnerinnen und Münchner. Sie erhalten den Probealarm über Warn-Apps wie Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) oder Katwarn, vorausgesetzt, sie sind auf den passenden Geräten installiert und aktiviert. Auch Mitteilungen über Cell Broadcast sind geplant, einem Mobilfunkdienst, der Nachrichten an alle Empfänger innerhalb einer Funkzelle verbreitet.

Dass in München wieder Sirenen installiert werden, sei derzeit nicht geplant, sagt Johannes Schorer, Sprecher der Berufsfeuerwehr. "Wir fahren nach wie vor gut so." Ein Problem sei, wie ältere und andere Menschen, die nicht über solche Apps und neue Technologien verfügten, einen Ernstfall mitbekämen. Doch niemand sollte sich gehindert fühlen, beim Nachbarn zu klingeln und ihn zu informieren.

Lautsprecherwagen werde die Münchner Feuerwehr an diesem Tag nicht einsetzen. Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) seien in der sirenenfreien Stadt auch keine Warnungen über Fahrgastinformationssysteme an Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgesehen. Allerdings werde über Warnmultiplikatoren die Probewarnung auch an Rundfunk- und Fernsehsender gesandt. Die Entwarnung soll gegen 11.45 Uhr erfolgen, allerdings noch nicht über Cell Broadcast. Die Möglichkeit dazu befinde sich derzeit noch in Prüfung.

Als teilnehmende Kommunen im Landkreis München listet das bayerische Innenministerium Aying, Neubiberg und Ottobrunn mit Sirenen sowie Unterschleißheim mit mobilen Anlagen auf. Das BKK verweist noch darauf, Kinder, Geflüchtete aus Kriegsgebieten und andere Menschen, die Kriege erlebt haben, darüber zu informieren, dass keine Gefahr bestehe, es sich nur um einen technischen Test handle.

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