Oktoberfest 2022:Wann Oberbürgermeister Reiter über die Wiesn entscheidet

Lesezeit: 1 min

Am Freitagmittag will sich Oberbürgermeister Dieter Reiter dazu äußern, ob das Oktoberfest in diesem Jahr stattfindet. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Ministerpräsident, Wirtschaftsminister, Festchef und sogar die Zweite Bürgermeisterin: Sie alle sprechen sich fürs Ozapfen in diesem Jahr aus. Die Stadt hat nun festgelegt, wann die Entscheidung verkündet wird.

Wird heuer wieder ozapft? Findet das Oktoberfest nach zwei Jahren Pause statt - Krieg und Corona zum Trotz? Wie entscheidet sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD)? Immerhin steht nun fest, wann er sich dazu äußern will - am Freitagmittag, wie das Rathaus mitteilt. Schon jetzt sind auf der Internetseite der Stadt Informationen und Termine zur Wiesn zu lesen, die am 17. September beginnen soll. Bei den Wirten gehen längst Reservierungsanfragen ein.

Und der Reigen der Befürworter wächst von Tag zu Tag. Selbst Reiters Stellvertreterin, die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne), spricht sich für das größte Volksfest der Welt aus: "Das Oktoberfest hat nicht nur großen ökonomischen Wert für unsere Stadt, die Wiesn ist vor allem für das Münchner Lebensgefühl wichtig, für die Münchner Seele." So eine Entscheidung sei zwar ein Wagnis, denn keiner wisse, ob im Herbst eine neue, gefährlichere Virusvariante grassiere. "Vorauseilendes Absagen" habe die Stadt aber lange genug praktiziert. Sie könne gut verstehen, dass aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine vielen Menschen nicht zum Feiern zumute sei. Doch: "Wir dürfen uns unsere Art zu leben nicht von einem Mörder wie dem russischen Präsidenten diktieren lassen."

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Nach Ministerpräsident Markus Söder (CSU) appelliert auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) an die Landeshauptstadt, "jetzt endlich den grünen Haken dahinter zu setzen und sich zum Oktoberfest, zum wichtigsten bayerischen Volksfest zu bekennen". Die Wiesn habe eine "Leitfunktion" für ganz Bayern. Aus Sicht des Münchner Infektiologen Christoph Spinner vom Klinikum rechts der Isar bestehe zwar eine gesteigerte Infektionsgefahr, einen Grund zur Absage sieht er jedoch nicht. Schließlich sei niemand gezwungen, das Volksfest zu besuchen.

Als erster hatte sich schon vergangene Woche der Wiesn-Chef und Münchner Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) zuversichtlich geäußert, dass dieses Jahr wieder gefeiert werden kann. Er rechnet unter Umständen sogar mit mehr Gästen als 2019 - vielleicht sogar einer Rekord-Wiesn. Die Sehnsucht nach einem unbeschwerten Volksfest zeige sich auf dem Frühlingsfest, das zum Auftakt am vergangenen Wochenende einen Besucheransturm erlebte.

© SZ/dpa/heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusDieter Reiter
:Der Münchner OB steht vor der münchnerischsten Entscheidung überhaupt

Soll er das Oktoberfest erlauben? Diese Woche wird die Entscheidung fallen. Zum Frühlingsfest geht er schon mal nicht.

Von Anna Hoben

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: