Freizeit in München und Region:Tipps zum Muttertag

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Kurze Erholungspause vom Alltagsstress: Delia (Paola Cortellesi,) mit ihrer Freundin Marisa (Emanuela Fanelli, l.), die es im Italien der Nachkriegszeit schwer hatten: Der Kinofilm "Morgen ist auch noch ein Tag" war in Italien ein Riesenhit und läuft jetzt auch in den deutschen Kinos. (Foto: Luisa Carcavale/Tobis Film)

Entspannen in der Sauna, Ausstellungsbesuch mit Avataren oder Wissenschaftskabarett: Mama ist die Beste und hat zum Ehrentag ein außergewöhnliches Programm verdient.

Von SZ-Autorinnen - und Autoren

"2 in 1"- Special im Muca

Als Damien Hirst 2012 den mit 8601 Diamanten besetzten Platinabguss eines Schädels mit dem Titel "For the Love of God" vorstellte, war der Aufschrei groß. (Foto: Prudence Cuming Associates Ltd./Damien Hirst and Science Ltd. All rights reserved, DACS/Ar:mage 2023)

Wie schade, dass der Diamantschädel von Damien Hirst München bereits wieder verlassen hat. Denn sollten Diamanten noch immer "the girls best friends" sein, dann wäre ein Muttertagsbesuch im Bunker des Münchner Muca, des Museum of Urban and Contemporary Art, in der Hotterstraße gewissermaßen der Hochkaräter in der Brillantfassung gewesen. Doch auch so lohnt es sich, wenn Kinder ihre Mütter am Muttertag zu Hirsts Ausstellung "The Weight of Things" einladen, um dem alten Hai mal gehörig auf den Zahn zu fühlen. Mit dem Muttertag-Special "2 in 1" zahlt nur die Begleitperson, Mütter haben freien Eintritt. Ein solches Angebot gibt es übrigens auch für das ebenfalls von den Muca-Leuten bespielte Kunstlabor 2 in der Dachauerstraße. Allerdings benötigt man dafür gesonderte Tickets. Dafür gibt es im derzeit größten Zwischennutzungsprojekt Münchens auch viele Räume von Künstlerinnen und Künstlern zu entdecken. Wer dann nach Essen und Trinken lechzt: Im Erdgeschoss lockt das Amari mit seiner lässigen Kantinen-Bar-Atmosphäre. lyn

Damien Hirst , "2 in 1"-Special, Muca, Hotterstraße 12; Kunstlabor 2 , Dachauer Straße 90

Interaktive Kunst von Cao Fei im Kunstbau

Schon bei der Eröffnung der Ausstellung Cao Fei. Meta-mentary im Kunstbau des Lenbachhauses nutzten Besucherinnen und Besucher das Badmintonfeld ausgiebig. (Foto: Alexander Pohl/SZ Photo)

Keinen extra Muttertagsbonus gewähren die großen Museen Münchens. Aber dass Künstlerinnen immer mehr die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen, dürfte auch Besucherinnen freuen. Im Haus der Kunst folgt seit einiger Zeit eine weibliche Position nach der anderen. Im Lenbachhaus widmet man sich derzeit der zeitgenössischen chinesischen Künstlerin Cao Fei. Diese eröffnet Besucherinnen und Besuchern mithilfe ihrer Avatare nicht nur digitale Welten. Sie schickt sie auch ganz analog auf ein Badmintonfeld. Denn Ausgleich muss sein, und sich verlieren im Metaversum ist nicht wirklich eine Option. lyn

Cao Fei: Meta-mentary , Lenbachhaus, bis 8. September

Mit oder ohne Kind ins Lustspielhaus

Weltversteher und -erklärer: die Science Busters. (Foto: Oliver Hochkeppel)

Mütter, die sich an ihrem Ehrentag anspruchsvoll amüsieren wollen, können das im Lustspielhaus tun. Und haben dabei die Wahl: Entweder mit den Kindern in die Nachmittagsvorstellung (14 Uhr) von "Science Busters for Kids" oder abends (20 Uhr) nur im Erwachsenkreis ins Jubiläums-Programm "Planet B" der Wiener Wissenschaftskabarettisten. So oder so erwarten einen höchst erstaunliche, lustige und lehrreiche Einsichten und Experimente. Unter anderem beschäftigt sich die schnelle Eingreiftruppe der Wissenschaft mit dem Kabarettisten Martin Puntigam, dem Astronomen Florian Freistätter und dem Molekularbiologen Martin Moder im Dienste der Aufklärung mit Fragen wie: Können wir schneller denken als unser Gehirn? Wie fälscht man Studien wissenschaftlich korrekt? Oder: Wie lange ist die Lieferzeit vom Planeten B? All das samt Vulkanausbruch live on stage. oho

Science Busters , 12. Mai, 14 und 20 Uhr, Lustspielhaus, Occamstraße

Fröhliche Frauen am Gärtnerplatztheater

Ab in den Wäschekorb: Frau Reich (Anna-Katharina Tonauer) und Frau Fluth (Jennifer O'Loughlin) erteilen dem Schwerenöter Falstaff (Levente Páll) eine Lektion. (Foto: Marie-Laure Briane)

Da hat man's mal wieder, die Briten sind vielleicht nicht anständiger, aber definitiv höflicher: Was bei Shakespeare noch "The Merry Wives of Windsor" hieß, also die "fröhlichen Ehefrauen von Windsor" wird bei Otto Nicolai (1810-1849), einem gebürtigen Ostpreußen, zu "Die lustigen Weiber von Windsor". Der Mann war, nebenbei gesagt, auch Gründer der Wiener Philharmoniker, die ja erst 1997 die erste Frau im Orchester aufnahmen. Kommen wir angesichts dieser Gemengelage zur entscheidenden Frage: Soll sich Frau von heute, Mutter oder Nichtmutter, im Gärtnerplatztheater die Neuinszenierung von Nicolais komischer Oper "Die lustigen Weiber von Windsor" nun anschauen oder nicht? Die Antwort: Unbedingt! Warum: Die große Brigitte Fassbaender, die sich von Männern noch nie hat etwas reinreden lassen, führt Regie. Von "Weiber" reden in ihrer Version nur die Männer. Und außerdem: Wenn die Frauen von Windsor den dicken Schwerenöter Sir John Falstaff in den Wäschekorb packen und in die Themse kippen, ist das eine kreative Anregung für zu Hause. czg

Die lustigen Weiber von Windsor, 12. Mai, 18 Uhr, Staatstheater am Gärtnerplatz, Infos: gaertnerplatztheater.de

Kinofilme zum Muttertag

Imitiert das Leben die Kunst oder umgekehrt? Diese Frage wird sich wohl nie so ganz klären lassen, da gibt es verschiedene Ansichten. Was aber klar ist: Im Kino kann man wunderbar die unterschiedlichsten Lebensmodelle studieren, auch und gerade am Muttertag. Im aktuellen Filmangebot wären eine italienische Mamma, die sich gegen das Patriarchat auflehnt ( "Morgen ist auch noch ein Tag"), eine Witwe mit Regretting-Motherhood-Syndrom ( "Sterben"), eine zwischen zwei Männern stehende Power-Mama ("Challengers - Rivalen"), eine Mutter, die immer noch Gefühle für ihren Ex hat ("Zwischen uns das Leben", ab 2. Mai) oder eine Zahnärztin mit nettem Gatten, süßen Töchtern und unbändiger Lust auf außerehelichen Sex ("It's Raining Men", ab 9. Mai). Man muss nicht jedes dieser Lebensmodelle gutheißen, man muss auch keine Mutter sein, um sie zu verstehen. Sehenswert sind diese Filme aber alle - und das nicht nur am Muttertag. grü

Geschenktipp: Eine künstlerische Verbeugung vor allen "Super-Mamas"

"Überraschung!" ist ein im Aracari-Verlag erschienener Bestseller-Titel von Mies von Hout, der die Mutter-Kind-Beziehung mit bunten Vögeln getreu dem Motto "ein Wort, ein Bild" in leuchtend schillernden Farben aus Pastell und Wachs illustriert. Ein Glanzwerk zu Gefühlen und Stimmungen, beginnend beim Kinderwunsch mit Hoffnung und Erwartung, gefolgt vom Staunen über das Wunder der Geburt und die Begleitung des Nachwuchses beim Heranwachsen mit Zuhören, Ermuntern, Trösten - und Loslassen. Wann hat man Care-Arbeit jemals so farbenprächtig vor Augen gehabt? Jetzt ist der Klassiker in einer Miniaturausgabe erschienen, die sich bestens zum gemeinsamen Betrachten und als Mitbringsel nicht nur zum Muttertag eignet.

In dieser Jonglierkünstlerin des Alltags dürften sich viele Mütter wiedererkennen: Anna Marshalls Geschichte einer "Super-Mama". (Foto: Anna Marshall/Tulipan Verlag)

Für den kleinen Max ist seine Mutter eine "Super-Mama", wenn sie des Morgens direkt vom Frühstückstisch zur Arbeit eilt: Bestimmt fährt sie als Piratin über die Weltmeere, klettert als Urwaldforscherin die Bäume hinauf oder tritt als Star in einer Zirkusmanege auf. Dass ihr Arbeitsalltag vielleicht in Wirklichkeit viel weniger aufregend ist, ihr aber trotzdem einiges an Jonglierkünsten abverlangt, macht sie nicht weniger bewundernswert. Eine witzige Verbeugung vor allen "Super-Mamas", die mal Pause brauchen, getextet und gezeichnet von Anna Marshall, Anfang 2024 erschienen im Münchner Tulipan-Verlag. by

Spaziergang im Nymphenburger Schlosspark

Nymphenburg lädt am Muttertag zu einem "Walk in the park" bis 17 Uhr ein. Hier kann man mit seiner Mama die historischen Werkstätten, den Campus der Porzellan-Manufaktur und den Garten bewundern. Es gibt Kunst für zu Hause und den eigenen Garten, das Ausstellungshighlight ist im Kunstraum das Konzept "Servants/Dienerinnen", von Hand geformte Keramik-Unikate der Künstlerin Nata Togliatti, hergestellt in der Porzellan-Manufaktur Nymphenburg. Seit der Gründung im Jahre 1747 fertigt die Manufaktur von Generation zu Generation mit speziellen Techniken alles per Hand. Um Anmeldung bis Montag, 6. Mai wird gebeten. ari

Wellness in der Therme Erding

Urlaubsgefühle: Die Therme Erding lockt mit Wellnessprogrammen. (Foto: Stephan Goerlich/imago images)

Auch die Therme in Erding bietet am Sonntag ein Programm für Mütter an. Mit verschiedenen Wellness-Angeboten unter Palmen können sie mal so richtig entspannen. In der Vitaloase (ab 16 Jahren), der Vitaltherme und den verschiedenen Saunen (textilfrei, ab 16 Jahren) sorgen pflegende Masken, Aquakurse und Spezialaufgüsse für einen erfrischenden Schub, verschiedene Duft- und Meditationsreisen für Tiefenentspannung. Alle Damen ab 16 Jahren erhalten an diesem Tag außerdem noch ein kostenloses Glas Prosecco. ari

Spendenlauf "Giro di Monaco"

Joggen und Gutes tun: Der Giro di Monaco ist ein Spendenlauf für Flüchtlinge. (Foto: Stephan Rumpf)

Mütter sind doch eigentlich wie Marathonläufer, denn sie haben Ausdauer, gehen an ihre Grenzen und stellen sich jeglicher Herausforderung - oft mit einem Kinderwagen im Schlepptau. Warum also nicht den Muttertag nutzen, um beim "Giro di Monaco" einen Fünf-Kilometer-Spendenlauf durch die Münchner Altstadt zu erleben und dabei Gutes zu tun? Der Benefizlauf vom Kulturzentrum Bellevue di Monaco fällt dieses Jahr auf den 12. Mai und startet um 11 Uhr in der Blumenstraße. Der Erlös fließt in Projekte, die Flüchtlinge unterstützen. Für gute Stimmung sorgt ein buntes Rahmenprogramm mit Livemusik der Spider Murphy Gang, Infoständen und einem Straßenfest. Die Anmeldung läuft über die Website giro-di-monaco.de. mabl

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