30 Jahre Muffatwerk - Das Festprogramm:Pop und Philosophie

Die Soul-Sensation Lady Blackbird kommt am 30. Juli nach München, um 30 Jahre Muffathalle zu feiern. (Foto: Tony Duran)

Das Muffatwerk zeigt auf seinem Geburtstagsfestival mit Musik, Kunst und Gespräch Wege auf, die Welt zu verlassen - und gibt gute Gründe, dies nicht zu tun.

Von Michael Zirnstein

In der Muffathalle trifft sich alle Welt. Und genauso sollte es von Anfang an sein: "Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Backgrounds sollen sich hier in einer weltoffenen, toleranten und auch lässigen Atmosphäre begegnen." Sehr unterschiedlich kann der Kurs dann in den 550 bis 700 Veranstaltungen jedes Jahr ausfallen. Dies spiegelt sich im Festprogramm "30 Jahre Muffathalle". Wobei hier ausnahmsweise keine Tanz- oder Performance-Avantgarde zu bestaunen ist. Dafür kommt Julian Nida-Rümelin zurück für ein "Philosophisches Nachgespräch", er wird mit Byung-Chul Han über "Digitalisierung und ihre Auswirkungen" sprechen (19.7.).

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Wüstenblues aus Mali bringt Vieux Farka Tourés am 24. Juli in die Muffathalle. (Foto: Kiss Diouara)

Musik ist der Schwerpunkt, in den beliebten Muffat-Spielarten: Jungen Indiepop aus München gibt es bei "Indie Nacht", es spielen die vier frischen Lokalhelden Matija, Die Sauna, Samt und Elena Rudd (27.7.). Hip-Hop war schon immer eine Stärke des Kulturkraftwerkes, im ganzen Werk feiert man daher bei "Hip-Hop massiv" mit treuen Rap-Begleitern teilweise der ersten Stunden wie Main Concept, Kwam E, Liquid & Maniac, Sepalot, Weltuntergäng und Roger Rekless (28.7.).

Multi-, inter- oder multikulturelle Musik feiern die US-Soul-Blues-Sensation Lady Blackbird (26.7.), Wüstenblues-Meister Vieux Farka Tourés aus Mali (24.7.) und einer "Gran Noche Latina" mit La Yegros, den Königen des Nu-Cumbia, und Salsa/Merengue/Reggaeton-Partys in allen Sälen (29.7.).

In der von Dietmar Lupfer kuratierten "Digital-Art"-Schau zeigen die Künstler Agnes Meyer-Brandis, Kurt Hentschläger und Alexandra Daisy Ginsberg in ihren Installationen, wo die Erde "Lost in Space" ist, wie man etwa mit Gänsen den Mond oder mit Pflanzen den Mars besiedeln kann (12.-18. Juli). Dabei gibt die Muffathalle zumindest kulturell gute Gründe, diese Welt nicht zu verlassen.

In einen stockfinsteren Raum schickt der Künstler Kurt Hentschläger Attacken aus Licht. (Foto: Bruno Klomfar)
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