TSV 1860:Löwen-Tickets künftig ohne MVV-Fahrkarte

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Trotz einer Erleichterung beim MVV-Kombiticket sieht der TSV 1860 nach wie vor einen "signifikanten Mehraufwand" auf sich zukommen. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Die Stadt kommt dem TSV 1860 entgegen und schafft das verpflichtende MVV-Kombiticket ab. Das gibt dem Verein "mehr Luft zum Atmen".

Die Stadt schafft das verpflichtende MVV-Kombiticket ab, mit dem die Fans des TSV 1860 München bisher an Spieltagen an- und abreisen konnten. Das hat der Stadtrat am Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen. Die Stadt will damit dem Verein finanziell entgegenkommen, zunächst in einem Modellversuch für ein Jahr. Als Argument dient, dass vermutlich viele Fans das neue Deutschlandticket nutzen werden, das im Mai startet. Ob das tatsächlich so sein wird, soll eine Evaluierung des Mobilitätsverhaltens der Fans zeigen. Bisher gebe es dazu nur Aussagen von Fan-Organisationen, hieß es aus dem Stadtrat.

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Der TSV 1860 München hat die Nachricht vom Wegfall des Kombitickets erleichtert aufgenommen. "Durch die angekündigte Erhöhung der Mietkonditionen für das Grünwalder Stadion zeichnete sich eine bedrohliche Situation für den TSV 1860 München ab, die durch den heutigen Beschluss der Vollversammlung des Stadtrats dankenswerterweise abgemildert wurde", erklärte Marc-Nicolai Pfeifer, der kaufmännische Geschäftsführer. Sein Klub sei sehr dankbar für das parteiübergreifende Entgegenkommen der Stadt, das den Löwen wieder "mehr Luft zum Atmen gibt".

Ganz entspannen kann Pfeifer trotzdem nicht. Durch den Wegfall der MVV-Abgaben spart der Verein zwar die für die nächste Saison veranschlagten 572 000 Euro ein. Der Netto-Effekt fällt jedoch geringer aus, weil die MVV-Kosten nun von der Mängelliste der marktunüblichen Effekte fallen, mit denen der TSV 1860 für eine Mietminderung argumentiert hatte und die insgesamt einen Umfang von 1,8 Millionen Euro haben. Dieser Posten war in der Berechnung des Bewertungsamtes mit rund einer Viertelmillion Euro eingeflossen; wegen des komplizierten Rechenverfahrens ist dieser Betrag aber nicht eins zu eins übertragbar. "Trotz der positiven Entscheidung", so Pfeifers Bilanz, bedeuteten die neuen Mietkonditionen "nach wie vor einen signifikanten Mehraufwand für den TSV 1860 München". Ergo: Teurer wird's für die Löwen trotzdem.

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