Die Zucker Bakery in der Herzogstraße hätte Namen und Standort wohl kaum passender wählen können. Vor einigen Monaten ist sie in den kleinen Laden des rosaroten Eckhauses in Schwabing gezogen. Das pink gemusterte Geschirr, das vermutlich bei vielen Gästen Assoziationen an die Kuchentafel bei Oma weckt, ist irgendwie "süß", das Personal in seiner frischen Freundlichkeit "herzig". Weil passende Adjektive aber nicht ausreichen, um die Qualität eines Cafés zu bewerten, lohnt es sich, das Bäckerei-Café einmal selbst zu besuchen.
Die Zucker Bakery ist eine Mischung aus Tagescafé und Bäckerei. Betritt man den Laden, steht man schon mittendrin in einem recht kleinen, aber von allen Seiten verglasten Raum, der von einer großen Theke dominiert wird. Zwei runde Tische finden noch Platz, in einem kleinen Nebenraum stehen ein paar wenige weitere an einer rosafarbenen Polsterwand, die gemeinsam mit dem Pink des Geschirrs und den grau melierten Tischplatten harmoniert. Wenn es nicht gerade in Strömen regnet oder sonst irgendwie unwirtlich ist, stehen auch ein paar Tische und Stühle auf dem Gehweg vor der Tür - inklusive warmen Decken.
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Was gibt es und was kostet es?
In der Auslage der Theke befinden sich frische Backwaren wie Semmeln, Brezn, Croissants in verschiedenen Variationen und Franzbrötchen, die laut einigen Testessern zu den besten außerhalb Hamburgs gehören sollen. Die Preise sind hier nicht unbedingt höher als in den umliegenden Filialen verschiedener Bäckereiketten. Wer den passenden Zeitpunkt erwischt, bekommt sogar warmes Gebäck - denn in der Zucker Bakery wird mehrmals täglich frisch gebacken. In einer Vitrine neben der Theke gibt es zudem Kuchen, belegte Semmeln, Bagels, Panini und Fladenbrote zur Auswahl. Alle Speisen und Getränke können vor Ort verzehrt oder mitgenommen werden.
Wer lieber in aller Ruhe frühstücken möchte, kann aus einer kleinen Karte wählen. Hinter dem Frühstück "Buongiorno" steckt etwa ein gegrilltes Cornetto mit Honig, Mandeln und Banane für 6,50 Euro. Auch gibt es ein klassisches Weißwurstfrühstück für acht Euro. Zusätzlich zu den Kombinationen gibt es verschiedene Extras wie Joghurt mit Früchten für 5,50 Euro oder Rührei für vier Euro. Das Besteck dazu schimmert golden, manche Speisen kommen auf einer kleinen Etagere. Ziemlich süß.
Auch die Getränke kommen in der Zucker Bakery nicht zu kurz. Es gibt diverse Kaffee-Spezialitäten für 3,50 bis vier Euro sowie Tees und Chai Latte beziehungsweise Matcha Latte. Auch Wasser, Orangensaft und Softdrinks sind im Angebot. Der Kaffee schmeckt kräftig und der Chai Latte tatsächlich nach den typischen Chai-Gewürzen und nicht nur nach gezuckerter Milch.
Wen trifft man dort?
Das Publikum ist bunt gemischt, mancher Anzugträger holt sich eine Butterbrezn für den Weg zur Arbeit, verschlafene Studierende einen Kaffee auf dem Weg zur Uni. Vor dem Café sitzt ein älterer Herr und liest Zeitung, während er sich Cappuccino und Croissant schmecken lässt. Im hinteren Raum plaudern zwei junge Frauen miteinander. Die Zucker Bakery passt zu jedem und jeder und hebt sich durch ihre Schlichtheit und die humanen Preise von vielen umliegenden Schwabinger Cafés ab.
Dazu die Freundlichkeit des hauptsächlich sehr jungen Teams und die frischen, liebevoll zubereiteten Backwaren. So sehen die belegten Semmeln stets so aus, als hätten die Mitarbeitenden zuvor aus jedem Salatkopf eigens dafür die schönsten Blätter ausgewählt. Merkt man das an, bedankt sich die Bedienung mit einem Lächeln, das auch den grausten und müdesten Morgen aufhellt. Irgendwie einfach süß.
Zucker Bakery, Herzogstraße 42, 80803 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 16 Uhr, Samstag 8 bis 14 Uhr.