Im Glashaus zu sitzen, kann durchaus Vorteile haben. Im Café Ludwig etwa schaut man durch die hohen Fenster des Pavillon-Baus direkt in den Petuelpark. Spaziergänger mit und ohne Hunde und Radfahrer kommen hier vorbei. Auch einige Rollstuhlfahrer sind unterwegs, das Rehabilitationszentrum der Stiftung Pfennigparade ist ganz in der Nähe. Manche kehren in dem behindertengerecht gestalteten Lokal ein, wo man es sich gemütlich machen und die Winterlandschaft draußen betrachten kann.
Das Café Ludwig gibt es schon fast so lange wie den Petuelpark selbst. Die 7,4 Hektar große Grünanlage an der Grenze zwischen Schwabing und Milbertshofen wurde vor 20 Jahren eröffnet. Ein Jahr später feierte auch das Café am Rande des Parks, an dem der Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal entlangfließt, Eröffnung.
Nicht nur im Petuelpark gibt es einige Kunstwerke zu sehen wie etwa die Wasserfontäne, die aus einem Paar Schuhen nach oben schießt, oder die Reiterstatue mit Cowboyhut. Auch im Café spielte die Kunst von Anfang an eine Rolle. Das Lenbachhaus hatte einige Jahre lang eine von außen einsehbare Dependance im Untergeschoss. Die US-amerikanische Künstlerin Kiki Smith schuf für das Obergeschoss eine Wandarbeit, die jetzt noch dort hängt. Auch die in die Glasfassade eingelassene Vitrine mit Kuchenattrappen von Alexandra Renner ist noch vorhanden. Der Gastronom Helmut Faulwasser, der das Café seit 2013 betreibt, stellt auch heute noch gerne Kunst aus.
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Drinnen findet man die Theke mit den richtigen Kuchen und Torten. Doch auch sie lenken nicht zu sehr ab von der Aussicht nach draußen. Das Café Ludwig ist luftig und dezent dekoriert. Große Lampen hängen von den hohen Decken, auf den Tischen stehen Vasen mit Blumen. An einer Wand ist ein großer Spiegel angebracht. In einem aus alten Fensterrahmen gebauten hohen Regal stehen ein paar Aperol- und Italicus-Flaschen. Auch zum Aperitivo kann man sich hier treffen.
Beim Frühstück setzt das Lokal auf Klassiker wie einen Strammen Max, Weißwürste oder Frühstückskombinationen mit Wurst, Käse, Rührei oder Lachs. Etwas aus der Reihe fällt der Frühstücksburger (10,80 Euro) mit Chili-Mayonnaise, Speck und Ei, der laut Faulwasser recht gut ankommt bei den Gästen.
Beim Brot wird im Café Ludwig nicht gegeizt, das vegetarische Frühstück (14,50 Euro) kommt mit drei Mini-Semmeln an den Tisch. Unter einem saftigen Rührei versteckt sich zitroniges Antipasti-Gemüse. Dazu gibt es zwei Sorten Käse, die etwas kräftiger schmecken könnten, und einen kleinen Obstsalat. Wer sich zu zweit etwas gönnen möchte, bestellt das Schlemmerfrühstück (36 Euro), das fast alles vereint, was die verschiedenen Kombinationen enthalten. Zu trinken gibt es neben Kaffee etwa eine hausgemachte Limonade (5,90 Euro).
Das Café ist in der Nachbarschaft beliebt, Freunde und Familien treffen sich hier für ein bisschen Idylle direkt am Mittleren Ring. Daher kann es auch unter der Woche schon mal voll werden. Die Bedienung ist dennoch freundlich und schnell. Viele Mitarbeitende seien schon lange dabei, erzählt Faulwasser.
Bei schönem Wetter kann man vom Café Ludwig aus nicht nur in den Park schauen. Im Biergarten vor dem Lokal sitzt man quasi mitten im Grünen und kann auch dort die Spaziergänger und den Tag an sich vorbeiziehen lassen.
Café Ludwig , Klopstockstraße 10, 80804 München, 089/32211766, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 bis 22 Uhr, Samstag u. Sonntag 10 bis 18 Uhr.