Lokalrunde:Naher Osten, ferne Zeiten

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Küchenchef Marcel Wiesbeck kocht im Restaurant Neni im Hotel 25hours. (Foto: Robert Haas)

Das Neni zelebriert seine neue Karte und Atlantik Fisch seine wilde Vergangenheit.

Von Franz Kotteder

Hört man das Stichwort "Naher Osten", muss man dieser Tage beinahe verzweifeln. Terror, Massaker, Krieg, Elend - lauter Nachrichten, die einem jede Hoffnung auf Verständigung zwischen Israelis und Arabern rauben könnten. Es scheint einfach zu viel Trennendes zu geben. Nicht allerdings die Küche, die weckt wiederum Hoffnung, dass die Menschen doch noch Gemeinsamkeiten finden. In München kann man das im Schmock erleben, dem wunderschönen jüdischen Restaurant von Florian Gleibs beim Volkstheater, hier wüsste man gar nicht zu sagen, was israelisch wäre und was arabisch bei all diesen Köstlichkeiten (Schmock, Tumblingerstraße 29, Montag bis Freitag 11.30 - 23.30 Uhr, Samstag/Sonntag ab 17 Uhr, www.schmock-muenchen.com ).

Und es gibt natürlich das Restaurant Neni im Luxushotel 25hours, im ehemaligen Oberpostamt am Bahnhofplatz. Das ist eines von mittlerweile zehn Lokalen gleichen Namens, die die aus Israel stammende und in Wien lebende Starköchin Haya Molcho gegründet hat. Ihre moderne Levante-Küche kommt gut an, und ihre Restaurants präsentieren ihre Versionen der zumeist klassischen Rezepte des Orients. Im Münchner Ableger durfte Küchenchef Marcel Wiesbeck gerade die neue Karte vorstellen. So gibt es zum Beispiel eine winterliche Rote-Bete-Harissa-Suppe mit fermentiertem Spitzkohl, Meerrettich und Sauerrahm, "marokkanische Zigarren" (eine Art Frühlingsrolle aus Filoteig mit Hackfleisch und Gewürzen aus Marokko), einen veganen "Jerusalem-Teller", gegrillte Lammkoteletts und Doraden sowie ein "Neni Wagyu Kebab" neu auf der Karte (Neni im Hotel 25 hours The Royal Bavarian, Bahnhofplatz 1, täglich 12 - 15 Uhr und 17.30 - 22.30 Uhr, www.nenimuenchen.de ).

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Nicht weit entfernt vom Schmock befindet sich das Restaurant Atlantik Fisch, in dem neuerdings der 35-jährige Jan Thomsen Küchenchef ist, der zuvor im Louis Grillroom Chefkoch war. Der gebürtige Eckenfördener darf jetzt eine sehr münchnerische Tradition wieder aufleben lassen, nämlich den ganz besonderen Freitagmittag im Atlantik, den es hier seit der Eröffnung 1996 eine Weile lang gab. Damals hat man es noch krachen lassen, von zwölf Uhr an gab es Austern und Schampus, Moules Frites, Langusten, Linsensuppe mit Hummer oder auch mal Hummer pur. Diesen Hauch von Schickeria will das Wirtepaar Anja und Peter Feigl nun wieder aufleben lassen, an diesem Freitag geht es los (Freitagmittag im Atlantik, Zenettistraße 12, Freitag, 17. November, 12 Uhr Küche bis 15 Uhr, Reservierung unter Telefon 74 79 06 10, www.atlantik-muenchen.de ).

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