Gastronomie:Ein Dachgarten für Gourmets

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So sieht es im Restaurant Mural in der Innenstadt aus. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Sterne-Restaurant Mural eröffnet ein "Farmhouse" in Obersendling. Auf dem 1000 Quadratmeter großen Dach wird es neben einer Terrasse und einem Bienenstock auch "Urban Farming" geben, dort wird dann auch Gemüse für die Küche angebaut.

Von Franz Kotteder

Bisweilen werden journalistische Tätigkeiten überschätzt, etwa die Recherche. Da teilt zum Beispiel das Restaurant Mural (ein Stern im Michelin) in seinem Newsletter mit, dass es demnächst ein ganz neues Projekt angehe, das Mural Farmhouse nämlich. Mit einem riesigen Dachgarten, wo man selbst Gemüse anbauen werde, mit zwei Restaurants im Erdgeschoss, einer Bar im siebten Stock und einem "unverbauten Blick in die Alpen und die Innenstadt". Den genauen Standort des Mural Farmhouse wolle man noch nicht verraten, aber schon im September sei es soweit.

Welche Quelle zapft man nun an, um das Geheimnis zu lüften, wer könnte schon davon wissen? Der Profi probiert es erst einmal mit "mural farmhouse" auf Google. Und siehe da: Gmunder Straße 27, ein ehemaliges Bürogebäude an der Hofmannstraße in Obersendling, in dem der britische Hotelkonzern Locke im September ein schickes Apartmenthotel mit dem Namen Wunder Locke eröffnen wird. Mit 360 Apartments ist das neue Haus nicht gerade klein. Da macht sich gehobene Gastronomie mit Hipster-Flair, wie es das Mural bieten kann, natürlich gut.

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Auf dem 1000 Quadratmeter großen Dach wird es neben einer Terrasse und einem Bienenstock auch "Urban Farming" geben, dort wird dann auch Gemüse für die Küche angebaut. Darum kümmert sich Johannes Schwarz, der mit seiner Gärtnerei in Johanneskirchen heute bereits viele Münchner Spitzenköche beliefert: "Ich bestücke den Garten, der rund 600 Quadratmeter umfassen wird, jetzt langsam nach und nach", sagt er, "damit er zur Eröffnung schön dasteht." Ob er sich auch um die Pflege kümmert, ist noch nicht raus, "ernten müssen sowieso die Köche".

Die Küche in den beiden Restaurants - ein Fine-Dining-Lokal mit Menükarte für 16 Gäste und ein A-la-carte-Restaurant mit 70 Plätzen - übernimmt der junge Rico Birndt. Er hat zuletzt als Sous-Chef im Edelrestaurant Pasture in Neuseeland, das nur sechs Plätze hat, gearbeitet, war zuvor im Lakeside in Hamburg und im Sternerestaurant Kadeau auf Bornholm. Sehr viel mehr weiß auch Google leider nicht über ihn. Aber das Mural bietet über seine Homepage immerhin schon mal eine Menübox mit fünf Gerichten von Rico Birndt für das Wochenende nach Pfingsten an. Damit wenigstens seine Kochkunst kein Geheimnis bleibt.

© SZ vom 20.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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