Gastronomie in München:Wer wird Chef im Dallmayr-Restaurant?

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Wer wird die Nachfolge von Christoph Kunz im "Alois" antreten? (Foto: Robert Haas)

Nachdem Christoph Kunz das sterneprämierte Alois im Feinkosthaus Dallmayr verlassen hat, brodelt nun die Gerüchteküche um seine Nachfolge.

Von Franz Kotteder

Womöglich spricht man nicht ganz ohne Grund von der Gerüchteküche, wenn es um unbestätigte Vermutungen geht. Denn gerade in der Gastronomie wird gerne geplauscht und getratscht, geraunt und gemutmaßt. Und die Frage "Wer geht wohin?" bewegt alle, egal in welcher Branche. Je angesehener der Posten, desto größer der Klatsch. So hielt sich nach dem Abschied von Hans Haas als Küchenchef des Tantris lange Zeit hartnäckig das Gerücht, der (damals noch) Drei-Sterne-Koch Joachim Wissler vom Grandhotel Schloss Bensberg wechsle von Bergisch-Gladbach nach München. War jedoch nie eine Option, weiß man heute.

Dafür darf jetzt spekuliert werden, wer das Zwei-Sterne-Restaurant Alois im Feinkosthaus Dallmayr als Chefkoch führen soll. Christoph Kunz hat das Haus ja nach vier Jahren als Chef Anfang Mai verlassen. Die Gerüchte werden dadurch befeuert, dass München momentan kein Drei-Sterne-Restaurant mehr hat. Der bisherige Amtsinhaber, wenn man das so nennen will, Jan Hartwig, hat sein neues Restaurant noch nicht eröffnet. Und wenn man jetzt an die Spitze will, wäre eine günstige Gelegenheit, Zeichen zu setzen, indem man einen Drei-Sterne-Koch verpflichtet. Es fallen dann Namen wie Christian Bau, dem Küchenchef von Victor's Fine Dining von Schloss Berg im Saarland. Der sieht allerdings keinen Grund, nach 24 Jahren dort zu gehen. Christian Jürgens vom Restaurant Überfahrt am Tegernsee hat ebenfalls drei Sterne, dementiert jedoch sofort: "Ich suche seit Monaten nach einem Häuschen am Tegernsee für mich und meine Familie - da gehe ich doch nicht nach München!" Unterhalb der Kategorie "Oligarchenvilla" ist der Immobilienmarkt am Tegernsee offenbar wie leergefegt, aber auch das scheint Jürgens nicht zu einem Ortswechsel zu bewegen.

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Bleibt die Frage, was der französische Spitzenkoch Alain Ducasse, einer der Berühmtesten seiner Zunft, im Juni in München macht? Ist er als Berater da, für Dallmayr, wie verschiedentlich geraunt wird? Schließlich kam Christoph Kunz ja auch schon aus seinem Stall. Allerdings: Sein Beraterhonorar dürfte nicht wesentlich unter dem Jahresgehalt eines Spitzenkochs liegen. Und in Wahrheit ist alles etwas banaler: Ducasse kommt zur 50-Jahrfeier des Tantris, seine ehemalige rechte Hand Matthias Hahn ist dort inzwischen oberster Chef.

Was ist nun dran an all den Gerüchten? Ein Anruf bei Dallmayr: "Netter Versuch!", sagt Sprecherin Sunny Randlkofer und lacht, "aber es gibt noch keinen Namen. Wir sind auf der Suche, wahrscheinlich wird es September oder Oktober." Die Gerüchteküche darf also weiterbrodeln.

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