In München keimt wieder Olympia-Begeisterung, am Mittwochabend hat sie sogar eine organisatorische Form angenommen. Im Augustinerkeller wurde der Verein "Sommerspiele München" gegründet, dessen erklärtes Ziel es ist, in absehbarer Zeit wieder Olympische Spiele in die Stadt zu holen. "Wir wollen Bürgerspiele hier haben", bezahlbar und nachhaltig, erklärte Tina Pickert, die das Unternehmen mit ihrem Mitstreiter Fabian Winkler initiiert hat. Zur Gründungsversammlung waren Vertreter diverser Vereine und Verbände gekommen, aber auch gewöhnliche Sportfreunde. Von den 28 Gründungsmitgliedern wurden Pickert und Winkler anschließend zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt.
Tina Pickert sitzt dem CSU-Ortsverband Olympiadorf vor, sie wohnt seit 15 Jahren dort und spielt beim SV Olympiadorf Volleyball. Der Anstoß für den nun gegründeten Verein kam im vorigen Jahr "durch die European Championships und die 50-Jahr-Feier des Olympiaparks", erzählt sie. Angesichts der positiven Eindrücke der European Championships hatte die Stadtrats-Fraktion der CSU bereits im vorigen Jahr den Antrag gestellt, dass sich München wieder um Olympia bewerben soll. Nach zwei vergeblichen Anläufen für Winterspiele in jüngerer Vergangenheit will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) jegliche Bemühungen auf Sommerspiele fokussieren. Daran knüpft der Verein nun an.
Nachdem der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) derzeit in verschiedenen Städten die Möglichkeit einer deutschen Olympia-Bewerbung für 2036 oder 2040 prüft, hat Pickert als erstes Ziel gesetzt, "dass München eine herausragende Rolle dabei spielt". Dass das Thema Olympia schwierig werden könnte, haben Pickert und ihre Mitstreiter auch schon erfahren. Ursprünglich wollten sie ihren neuen Verein "Olympija" nennen, um die Zustimmung zu den Spielen zu signalisieren. Aber von diesem Namen hat der DOSB abgeraten, aus markenrechtlichen Gründen.