Wirtschaft in München:Spielwarengeschäft Obletter bleibt doch erhalten

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Das Spielzeuggeschäft Obletter bleibt am Stachus. (Foto: Robert Haas)

Eigentlich sollte das traditionsreiche Geschäft am Stachus 2023 schließen. Doch nun hat der Müller-Konzern, der den Laden betreibt, überraschend den Mietvertrag verlängert.

Von Sebastian Krass

Überraschende Wende für ein Münchner Traditionshaus: Das Spielwarengeschäft Obletter am Stachus, das eigentlich 2023 schließen sollte, bleibt nun doch erhalten. Der Müller-Konzern, der vor allem für seine Drogeriemärkte bekannt ist, aber seit 1997 auch den Obletter betreibt, hat den Mietvertrag für das Ladengeschäft überraschend verlängert, wie Müller und die Bayerische Hausbau als Vermieterin am Montagnachmittag per Pressemitteilung bekanntgaben. "Wir freuen uns, dass es uns nach erneuten Gesprächen gemeinsam gelungen ist, eine Lösung zu finden", sagt Christian Balletshofer, Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau. "Das ist eine gute Nachricht: nicht nur für die Münchner Familien, sondern auch für die Attraktivität der Innenstadt."

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In der Pressemitteilung ist von einer "unerwarteten Wendung" die Rede und davon, dass Müller "überwältigt von der Resonanz der treuen Obletter-Kunden" gewesen sei. Der Müller-Konzern teilte auf Nachfrage mit, dass er mit dem selben Personalstamm wie bisher weiterarbeiten werde, somit kein Stellenabbau geplant sei. Auch sehe man " aktuell keinen Bedarf für eine Neuausrichtung des Geschäfts", Umbauten seien nicht geplant.

Müller und die Hausbau hatten im vergangenen Dezember bekanntgegeben, dass der Mietvertrag zum 31. Januar 2023 auslaufe - nachdem man zuvor intensiv geprüft habe, ob eine Fortführung des Geschäftsbetriebs möglich sei, wie die Hausbau damals erklärte. Doch das letzte Wort war damit offenbar nicht gesprochen. Es habe weiter den Willen gegeben, den Obletter "in einer sich grundlegend verändernden Einzelhandelslandschaft in die Zukunft zu führen", heißt es in der Mitteilung. Die Verlängerung des Mietvertrags, über dessen Laufzeit beide Seiten keine Angaben machen, gilt für die gesamte Verkaufsfläche sowie für dazugehörige Keller- und Büroflächen.

Die Firmenhistorie von Obletter geht auf das Jahr 1825 zurück. Auch wenn das Geschäft seit Langem zu einem Großkonzern gehört, hätte die Schließung im Empfinden vieler Münchnerinnen und Münchner den Verlust eines weiteren Traditionshauses in der Innenstadt bedeutet. Erst kürzlich haben Sport Münzinger im Rathaus und das Schreibwarengeschäft Kaut-Bullinger an der Rosenstraße dichtgemacht.

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