Neuhausen:Ein neuer Park mitten in München

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Viel Grün für das Kreativquartier: Der Park soll so groß werden wie zwei Fußballfelder. (Foto: TH TREIBHAUS LANDSCHAFTSARCHITEKTEN, Hamburg)

Baumhäuser, Kletterwände und Wasserspielplatz: Im neuen Kreativquartier soll eine Grünfläche entstehen, auf der sich große und kleine Anwohner austoben können - die Arbeiten sollen im Sommer 2025 beginnen.

Von Ellen Draxel

Einladend sieht die abgegrabene Fläche nördlich der denkmalgeschützten Jutier- und Tonnenhalle im Kreativquartier in Neuhausen nicht gerade aus. Dazu die zweieinhalb Meter hohe Mauer entlang der Heßstraße, die den Blick auf das Gelände verwehrt. Noch - denn die Mauer soll weitgehend abgebrochen werden, um einer grünen Oase Platz zu machen. Für die gibt es jetzt konkret ausgearbeitete Pläne.

Inmitten des Kultur- und Wohnviertels am Leonrodplatz entsteht voraussichtlich von Sommer 2025 an für knapp acht Millionen Euro der Kreativpark. Eine Naturinsel in der Größe von zwei Fußballfeldern, ebenso besonders wie die Gegend, der sie als Rückzugs- und Erholungsmöglichkeit dienen soll. Das Kreativquartier zwischen Dachauer-, Schwere-Reiter- und Heßstraße ist keine Siedlung wie jede andere, der Ort gilt als Experimentierraum der Stadtentwicklung: Wohnen, Wissen, Kunst und Arbeiten sollen auf dem Gelände der ehemaligen Luitpoldkaserne zwischen Neuhausen und Schwabing harmonisch miteinander vernetzt werden. Die Gestaltung der grünen Lunge spiegelt diese Einzigartigkeit vor allem in der Topografie wider - in Form von charakteristischen Schnittstellen. Stufen, Sitzkanten und auch eine Kletterwand sollen den Übergang zwischen urbaner Bebauung und Park erfahrbar machen.

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Ansonsten bietet der Park eine Mischung aus Relax- und Actionzonen. In der Mitte eine tieferliegende, große Rasenfläche zum Spielen und Pausieren, die "Kuhle Senke", umsäumt von Bäumen und Sträuchern. Richtung Norden dann ein Spielplatz mit einer 2,60 Meter hohen Kletterwand und drei miteinander verbundenen Baumhäusern, die mittels Tunnel, Stegen, vertikalen Netzen und Rutschen, aber auch barrierefrei auf zwei verschiedenen Ebenen erreichbar sind. Für die Jüngeren gibt es an dieser Ecke einen Kletterwald, Spielhäuschen und Schaukeln.

Klettern können Sportbegeisterte aller Altersgruppen künftig zudem östlich der Jutierhalle. Die Skulptur, die dies ermöglichen soll, das sogenannte Ju-Tier, wird aus Rundstahlrohren geformt und greift damit die ehemalige Nutzung der benachbarten Halle auf, in der einst Wasserrohre mit Hanf umwickelt wurden. Ergänzend sollen Bodentrampoline, ein Karussell, Tischtennisplatten und Turngeräte aufgebaut werden - vieles nutzbar auch von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern.

Ein weiterer Spielbereich schließlich ist für heiße Sommertage gedacht. Ein 700 Quadratmeter großer Wasserspielplatz westlich der Tonnenhalle samt Boule-Fläche für Erwachsene und Trinkwasserbrunnen. Auch eine öffentliche Toilette soll es im Park geben - und wechselnde Kunstprojekte.

Dazwischen entstehen Wege. Die drei wichtigsten, die Besucher von Kulturveranstaltung auch nachts sicher durch den Park geleiten sollen, werden asphaltiert und mit insektenfreundlichen Lampen ausgestattet. 133 neue Bäume will das städtische Baureferat im Kreativpark pflanzen, zusätzlich zu den 42 schon bestehenden, von denen "aufgrund von eingeschränkter Vitalität" allerdings sechs gefällt werden müssen.

Neuhausens Lokalpolitiker begrüßen die Planung, die voraussichtlich im Dezember noch vom Stadtrat abgesegnet werden muss. Läuft alles glatt, kann die grüne Lunge im Sommer 2027 eröffnet werden. Zeitgleich mit der Inbetriebnahme der sanierten Jutier- und Tonnenhalle.

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