Ein Blick, ein Klick und ab geht's: Wer sich heute in München mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt, kann sich seine Information aus mehreren Online-Quellen besorgen. Die quasi offiziellen sind die Apps der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und des Münchner Verkehrsverbunds (MVV). Die MVG bietet mit der MVGo und der MVG-Fahrinfo aktuell noch zwei Apps an, wobei letztere voraussichtlich nächstes Jahr eingestellt wird.
Die beiden verbleibenden Angebote sollen aber verbessert werden, wie der Mobilitätsausschuss des Stadtrats am Mittwoch beschlossen hat. Das ist nicht billig: Die Stadt gibt dafür nächstes Jahr 1,2 Millionen Euro aus und in den darauf folgenden Jahren jeweils weitere 500 000 Euro. In der Beschlussvorlage sind die Gesamtkosten bis zum Jahr 2029 dargestellt, sie belaufen sich auf rund 3,7 Millionen Euro.
Die Apps sollen ein umfassendes Angebot bieten, das über den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen hinausgeht und das einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende darstellen soll. Ziel ist es, die Menschen zum Verzicht aufs eigene Auto zu bewegen.
Zunächst sollen die Fahrzeuge von drei Carsharing-Anbietern und auch zum Beispiel E-Scooter verschiedener Firmen mit den Apps buchbar sein. Die Funktionen zum Reservieren, Buchen und Bezahlen von Mobilitätsangeboten werden ausgebaut. Der Vergleich der verschiedenen Möglichkeiten soll einfacher werden, die Benutzung der Apps intuitiver.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die weitere Verbesserung der Fahrgastinformation und der Auskunft über die besten Routen mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Es soll also einfacher werden, etwa vom E-Scooter auf den Bus oder die U-Bahn umzusteigen und dann womöglich mit einem "On-Demand-Verkehrsmittel", also einem Ruftaxi, das man sich mit anderen teilt, zum Ziel zu gelangen. Letzteres ist vor allem auf dem Land interessant.
Vor der Corona-Pandemie hatte die MVG bereits so ein Angebot: den Isar-Tiger, der gut angenommen wurde, aber eingestellt werden musste. Aktuell wird an einer Nachfolgelösung gearbeitet.
Die MVV-App soll man künftig auch mit dem bereits bestehenden M-Login nutzen können. Auf Antrag der CSU will das Mobilitätsreferat auch prüfen, ob nicht eine einzige App für die Angebote im Münchner Verkehrsverbund ausreichen würde, um Kosten zu sparen.