Vorwurf: Versuchter Mord:Stalker sticht Ex-Freundin nieder

Lesezeit: 1 Min.

Am Sonntagabend ist ein Mann über eine 43 Jahre alte Frau hergefallen. Die Frau hat den Angriff schwer verletzt überlebt. Der Tatverdächtige wurde festgenommen.

Von Martin Bernstein

Ein Stalker ist am Sonntagabend am Bahnhof im Stadtteil Moosach über eine 43 Jahre alte Frau hergefallen und hat sie mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt. Der Tatverdächtige konnte noch in Bahnhofsnähe festgenommen werden. Die Mordkommission ermittelt gegen den 38-Jährigen wegen versuchten Mordes.

Der wohnsitz- und arbeitslose Mann hatte seine ehemalige Freundin gegen 19 Uhr abgepasst, berichtete die Polizei am Montag. Unvermittelt und ohne Vorwarnung habe er sie mit einem Stichwerkzeug angegriffen. Er fügte der Angestellten laut Polizei eine "Vielzahl von Stichen" zu. Der Ehemann des Opfers, der sich in der Nähe befand, hörte die Schreie seiner Frau und rannte zum Tatort. Dort sah er noch, wie der ihm bekannte 38-Jährige floh. Der Ehemann brachte seine Frau in ein nahes Krankenhaus. Die schnelle ärztliche Versorgung und eine Notoperation konnten das Leben der Frau retten. Am Montagabend schwebte sie nach Polizeiangaben nicht mehr in Lebensgefahr.

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Nach dem bereits polizeibekannten Tatverdächtigen wurde sofort eine Fahndung eingeleitet. Zivilbeamte konnten ihn noch in der Nähe des Tatorts stellen. Auf der Wache leistete der Mann Widerstand gegen die festnehmenden Polizeibeamten. Gegen den Tatverdächtigen lagen bereits gerichtliche Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz - das Opfer vor Übergriffen schützen soll - vor, die er aber immer wieder missachtet hatte. Der Attacke vom Sonntagabend gingen offenbar andere Übergriffe oder Drohungen voraus. Details, auch zum Zeitpunkt und zur Dauer der Beziehung zwischen Opfer und Tatverdächtigem, wollte die Polizei am Montag noch nicht nennen.

Auf Antrag der Kapitalabteilung der Staatsanwaltschaft München I erließ die zuständige Ermittlungsrichterin Haftbefehl unter anderem wegen versuchten Mordes gegen den 38-Jährigen. Dieser befindet sich nun in Untersuchungshaft. Im Bereich des Tatorts nahe dem Moosacher Bahnhof sollen sich zum Tatzeitpunkt mehrere Personen aufgehalten haben. Als mögliche Zeugen sollen sie sich beim Kommissariat 11 melden (Telefonnummer 089/ 2 91 00).

© SZ vom 16.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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