München:Der einsame Kampf eines Vergewaltigungsopfers

München: Charlotte Seeberger wurde vergewaltigt. Doch die Tat kann sie kaum verarbeiten, weil sie im Anschluss eine Odyssee durch die Behörden erlebt.

Charlotte Seeberger wurde vergewaltigt. Doch die Tat kann sie kaum verarbeiten, weil sie im Anschluss eine Odyssee durch die Behörden erlebt.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Eine Frau wird missbraucht, der geständige Täter wird zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach der Tat beginnt ein neuer Leidensweg: Das traumatisierte Opfer verliert die Wohnung und muss mit Behörden und der Krankenkasse streiten.

Von Ana Maria Michel

In einer Sommernacht im vergangenen Jahr wurde Charlotte Seeberger vergewaltigt. Über Stunden hielt ein Mann, den sie kaum kannte, sie in seiner Wohnung in Bad Tölz fest, er würgte sie, drohte ihr mit einer Bierflasche, versetzte sie in Todesangst. Seeberger, die ihren richtigen Namen nicht in der Öffentlichkeit preisgeben möchte, konnte vom Bad aus mit ihrem Handy die Polizei anrufen, als der Mann schlief. Sie sprach so leise, dass sie es als Wunder bezeichnet, dass die Beamten sie verstanden. So groß war ihre Angst, vom Täter erwischt zu werden. Die Polizei befreite sie aus der Wohnung. Der Mann gestand, kam in U-Haft. Er wird noch länger im Gefängnis bleiben: Das Landgericht München II hat ihn nun zu sieben Jahren Haft verurteilt.

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