Ludwig-Maximilians-Universität:Was hat das Judentum mit uns zu tun?

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Michael Brenner habe seinen LMU-Lehrstuhl "zu einem der wichtigsten internationalen Orte für jüdische Geschichte und Kultur" ausgebaut, so die Jury. (Foto: Stephan Rumpf)

Vor 25 Jahren trat Michael Brenner den Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU an. Er wollte weg von der Fixierung auf die Zeit des Nationalsozialismus, Neugier wecken, Debatten pflegen. Ist ihm das gelungen? Fünf Absolventen erzählen.

Von Martina Scherf

Ein Professor, der vieles anders macht: der Historiker Michael Brenner

Als der Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur 1997 an der Ludwig-Maximilians-Universität gegründet wurde, da hielt Michael Brenner seine Antrittsvorlesung in derselben Großen Aula, in der 61 Jahre zuvor ein gewisser Walter Frank zum Thema "Deutsche Wissenschaft und Judenfrage" gesprochen hatte. Im Publikum hatten an jenem 19. November 1936 führende Nazis gesessen, unter ihnen Rudolf Hess, Hitlers Stellvertreter. Frank war ein glühender Antisemit, und die Universität hatte eine "Forschungsabteilung Judenfrage" im "Reichsinstitut für neue Geschichte" eingerichtet. Die Historiker lieferten damit dem Völkermord eine pseudo-wissenschaftliche Begründung.

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