Isar:So ist die Hochwasserlage in München

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In der Nähe der Reichenbachbrücke ist gut erkennbar, dass die Isar mehr Wasser führt, als gewöhnlich. Genau dazu sind die Wiesen aber da: Ausgleichen, wenn der Pegel mal steigt. (Foto: Robert Haas)

Die Meldestufe 1 ist überschritten, das bedeutet zwar keine Gefahr für die Stadt - die Strömung der Isar ist dennoch reißend.

Nach dem starken Regen im nördlichen Oberbayern hat sich die Lage in der Nacht entspannt. Das teilten einige Polizeidienststellen aus betroffenen Gebieten mit. Am Abend habe die Polizei dort keine größeren Einsätze mehr verzeichnet - nachdem die Stadt Dorfen am Montag sogar den Katastrophenfall ausgerufen hatte, weil eine Flutwelle eine ganze Siedlung überschwemmt hatte.

In München, wo die Isar durchrauscht, ist die Lage entspannter. Am Dienstagvormittag rauschten am Pegel München etwa 310 Kubikmeter Isarwasser pro Sekunde durch - das ist eine reißende Isar, aber selbst in diesem Jahr war es schon mal schlimmer. Der Pegel lag am Dienstagvormittag (Stand 11 Uhr) bei 256 Zentimetern. Die aktuellen Wasserstände sind beim Hochwassernachrichtendienst (HND) abrufbar unter www.hnd.bayern.de/pegel/isar.

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Bereits bei einem Stand von 240 Zentimeter wird Meldestufe 1 erreicht. Dabei wird dann zwischen Thalkirchen und Corneliusbrücke das gesamte Isarvorland überflutet. Meldestufe 2 tritt bei einem Pegelstand von 300 Zentimetern in Kraft - der ist momentan aber nicht in Sicht. Den höchsten Stand erreichte die Isar nachts zwischen 3 und 4 Uhr - da lag der Pegel bei 279 Zentimetern.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor weiteren Unwettern im südlichen Oberbayern und dem Allgäu. Südlich der Donau werde es am Dienstagmittag und -nachmittag Schauer und vereinzelt Gewitter geben, teilten die Meteorologen mit. In der Alpenregion rechnen sie mit länger anhaltendem Regen als in anderen Teilen des Freistaats. Lokal seien am südlichen Rand Bayerns Niederschlagsmengen bis zu 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde möglich. Insgesamt nehme die Starkregengefahr in Bayern gegenüber dem Vortag aber ab, hieß es. Für die nächsten Stunden ist die Prognose des HND eindeutig: Die Hochwasserlage wird sich nicht verschärfen.

Dass die Isar ein Fluss ist, den man ernstnehmen muss, zeigen immer wieder schlimme Unglücke - dieses Jahr ist etwa ein 14-jähriger Junge ertrunken, als er einen Ball aus dem Wasser holen wollte. Weitere Menschen mussten bereits gerettet werden.

Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen schwimmt in der Isar meist viel Treibholz, das Wasser ist stark getrübt und die Strömung teils reißend. Auch nach Absinken der Pegel ist die Isar trüb, es können sich Strudel und Wasserwalzen bilden, und Treibgut ist unter der Wasseroberfläche nicht erkennbar.

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