Coronavirus:Ermittlungen nach Impfaktion am Flughafen ausgeweitet

Eine Frau bekommt eine Corona-Schutzimpfung verabreicht. (Foto: Moritz Frankenberg/dpa)

Schnell für den Piks nach München: Nach der umstrittenen Impfaktion für die Mitarbeiter eines italienischen Luxus-Resorts gibt es nun noch mehr Beschuldigte.

Von Francesca Polistina

Im Fall der Impfaktion am Münchner Flughafen sind weitere Beteiligte ins Visier der Ermittler geraten. Zu Beginn des Verfahrens sei gegen sieben Personen ermittelt worden, "inzwischen sind die Beschuldigten mehr als sieben", bestätigte Matthias Held, Sprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen. Weitere Angaben wollte er nicht machen, da sich die Ermittlungen in einem frühen Stadium befänden.

Am vergangenen Freitag hatte die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg bestätigt, dass eine zweite Impfaktion am 28. Mai stattgefunden hatte, genau eine Woche nach der ersten am 21. Mai, als rund 120 Mitarbeiter des italienischen Luxus-Resorts "Forte Village" eine Biontech-Immunisierung in München bekommen hatten.

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Nach Informationen der SZ soll es sich bei der zweiten Impfaktion um weitere Mitarbeiter derselben Hotelgruppe gehandelt haben. Wie viele Personen dabei geimpft wurden, ist noch unklar. "Möglicherweise waren es weniger als bei der ersten", so Held. Außerdem soll ein Kölner Mediziner involviert gewesen sein, weshalb es auch in der Domstadt zu Durchsuchungen kam.

Der Arzt soll laut Held bei beiden Impfaktionen geimpft haben. Es bestehe aber nicht der Verdacht, dass dabei Impfstoff aus Köln genutzt worden sei. D er Fall von Impftourismus hatte für Schlagzeilen gesorgt, da die italienischen Angestellten hierzulande keinen Anspruch auf eine Impfung hatten.

FPOL

© SZ vom 06.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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