Nach dem Feuer in der Studentenstadt:Brandwachen patrouillieren in Wohnheimen

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Mitte Februar hat es im Studentenwohnheim in (Foto: Matthias Balk/dpa)

Bei einem Feuer in der Studentenstadt sind mehrere Menschen verletzt worden. Nun liegen die Nerven bei den Verantwortlichen offenbar blank. Alle Unterkünfte werden derzeit überprüft, einige Häuser des Studentenwerks gelten als Sanierungsfälle.

Von Sabine Buchwald

Die Nachricht traf die Bewohner zweier Studentenwohnheime in Weihenstephan am Montag wie ein Schlag: Alle müssen bis zum Sonntag aus ihren Zimmern raus! Die Studierenden hatten sich schon den Kopf zerbrochen, wie sie ihre Habseligkeiten Corona-konform in die vom Studentenwerk angebotenen Ersatzunterkünfte in Hotels und anderen Wohnheimen bringen könnten. Viele von ihnen sind mitten in der Prüfungszeit. Die Aufregung war groß.

Dann kam am Dienstagabend per Mail die Entwarnung von der Abteilung Wohnen des Studentenwerk: Die Umzugsaktion sei übereilt gewesen. Alle dürften vorerst in ihren Zimmern wohnen bleiben. Allerdings würden die bereits eingesetzten Brandwachen nun dauerhaft und rund um die Uhr die Anlagen kontrollieren. Diese Maßnahme werde so lange durchgeführt, bis wir sämtliche technische Anlagen abschließend überprüft haben, erklärt ein Sprecher des Studentenwerks.

Wohnheim in Freimann
:Studentin stirbt nach Kellerbrand

In einem Wohnheim der Studentenstadt war vor zwei Wochen ein Feuer ausgebrochen. Eine 23-Jährige erlag nun ihren Verletzungen.

Die Nerven liegen offensichtlich blank bei den Verantwortlichen. Vergangene Woche hatte es in der Nacht zum Dienstag im Wohnheim 13 in der Studentenstadt Freimann gebrannt. Dabei wurden mehrere Bewohner teils schwer verletzt. Das Haus ist nicht mehr bewohnbar. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Aus diesem aktuellen Anlass werden derzeit alle Unterkünfte brandschutztechnisch überprüft. Dies geschehe selbstverständlich regelmäßig, so der Sprecher. Die Räumung der Zimmer in Weihenstephan habe man als präventive Maßnahme während der Überprüfung erwogen.

"Ich bin erleichtert aber auch verärgert", sagt eine betroffene Studentin nach der Mitteilung am Dienstagabend. Die Tatsache, dass wir anscheinend jahrelang wegen Schlamperei einer Gefahr ausgesetzt waren, mache sie wütend. Sie wohnt seit zweieinhalb Jahren in dem Wohnheim in Weihenstephan und bekam stets nur befristete Mietverträge. Denn eigentlich sollte sie schon längst in einem neuen Gebäude wohnen. Dies befinde sich laut Studentenwerk vor der Fertigstellung, man hoffe, dass es Ende Juni bezogen werden könne.

Das Studentenwerk München unterhält etwa 11 000 Zimmer in knapp 35 Häusern im Stadtgebiet München, in Oberschleißheim, Freising und Rosenheim. Man ist sich bewusst, dass viele Häuser saniert werden müssen. In der Studentenstadt ist das teilweise schon erfolgt. Durch den aktuellen Vorfall habe sich nun der Sanierungsbedarf noch erhöht, betont der Sprecher.

Da die Häuser neun und zwölf der Bauweise des Hauses 13 entsprechen, in dem es gebrannt hatte, gelte derzeit die Aufmerksamkeit besonders diesen Gebäuden. Bis zur endgültigen Klärung des brandtechnischen Zustands werden auch in der Studentenstadt Freimann Security-Mitarbeiter patrouillieren. Alle betroffenen Studierenden sind am nächsten Tag in Hotels oder freien Zimmern in anderen Häusern untergekommen.

© SZ vom 25.02.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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