Corona:Inzidenzwert in München sinkt auf 145,4

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Laut DIVI-Intensivregister gibt es in einigen Krankenhäusern keine Intensivbetten mehr, darunter die Schön Klinik in Harlaching, die München Klinik in Bogenhausen (im Bild) und die Helios Klinik in Perlach. (Foto: Florian Peljak)

Die Neuinfektionen in der Stadt nehmen kontinuierlich ab, allerdings gibt es nur noch wenige freie Intensivbetten. Das Kreisverwaltungsreferat äußert sich zudem zu den Regeln an Silvester.

Von Thomas Anlauf, München

Seit Heiligabend sind 21 Menschen in München an oder mit Corona gestorben. Damit forderte das Virus seit Ausbruch der Pandemie in der Landeshauptstadt bereits 532 Todesopfer. Insgesamt haben sich bislang mindestens 42 624 Münchner infiziert, 35 201 sind wieder genesen, teilte das Rathaus am Sonntag mit. An diesem Tag sind 601 neue Fälle gemeldet worden. Die hohe Zahl ergebe sich daraus, dass wegen der Weihnachtstage am 24. Dezember neue Fälle eingeschränkt und am 25. Dezember gar nicht erfasst wurden; am 26. Dezember wiederum veröffentlichten die Statistiker der Stadt keine neuen Fälle.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in den vergangenen Tagen jedoch kontinuierlich gesunken. So lag die Zahl am Sonntag bei 145,4. Den Höchststand gab es laut Robert-Koch-Instituts am 20. Dezember mit 300,7 Fällen pro 100 000 Einwohner. Die Zahl der Neuinfektionen in München war seit dem 15. Dezember stark über die kritische Marke von 200 pro 100 000 gestiegen, seit einer Woche sinkt sie wieder.

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Die Situation in den Münchner Kliniken ist nach wie vor angespannt. So gibt es laut DIVI-Intensivregister in einigen Krankenhäusern keine Intensivbetten mehr, darunter die Schön Klinik in Harlaching, die München Klinik in Bogenhausen und die Helios Klinik in Perlach. Im Klinikum Großhadern hingegen stehen laut dem Register noch Betten zur Verfügung, im Rechts der Isar ist die Kapazität demnach derzeit begrenzt. Bayernweit ist die Zahl der freien Intensivbetten zuletzt wieder gestiegen.

Wegen der hohen Infektionszahlen musste die traditionelle Weihnachtsfeier für Obdachlose im Hofbräuhaus abgesagt werden, auch die geplante Alternativveranstaltung "Weihnachten zum Mitnehmen" in der Olympiahalle fiel aus. Trotzdem hat der Katholische Männerfürsorgeverein München (KMFV) gemeinsam mit Weihbischof Graf zu Stolberg und ehrenamtlichen Helfern an Heiligabend Geschenke und Essen in Einrichtungen der Obdachlosen- und Wohnungslosenhilfe gebracht. "Es war uns ein großes Anliegen, dass - auch wenn dieses Jahr keine Weihnachtsfeier möglich war - wir zumindest in dieser Form insbesondere an Heiligabend für die obdachlosen und wohnungslosen Menschen in München da sein konnten", erklärt Ludwig Mittermeier, Vorstand des KMFV.

Die Weihnachtsfeier für Obdachlose hat in München eine 70-jährige Tradition. Sie sind von der Corona-Krise besonders schwer getroffen, sie können sich nicht in private Räume zurückziehen. Deshalb dürfen die Menschen seit Anfang November den ganzen Tag über im Übernachtungsschutz der Bayernkaserne bleiben. Eigentlich müssen die Obdachlosen am Morgen die Einrichtung am Morgen verlassen und können dort lediglich übernachten. Die Ganztagesregelung gilt nun zunächst bis Ende März.

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Unterdessen teilt das Kreisverwaltungsreferat (KVR) in München mit, dass es aufgrund der Corona-Pandemie kein Silvester im öffentlichen Raum geben wird, zudem ist das Abbrennen von Silvesterknallern und Böllern am 31. Dezember und am 1. Januar innerhalb des Mittleren Rings verboten, auch auf Privatgrundstücken, teilt Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle mit. "Bayernweit ist das Verlassen der Wohnung rund um die Uhr nur aus triftigem Grund erlaubt, Sekt trinken und Raketen abfeuern gehören nicht dazu", so der KVR-Chef. An Silvester gelte eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr. Private Treffen seien auf die Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstands begrenzt, in jedem Fall maximal fünf Personen, Kinder unter 14 Jahren aus den beiden Hausständen fallen nicht unter die Regelung.

Das Münchner Polizeipräsidium will über Silvester mindestens 300 zusätzliche Beamte einsetzen, um die strengen Vorschriften rund um den Jahreswechsel zu kontrollieren.

© SZ vom 28.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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